Samstag, 29. November 2014

Kindheit von André Stern. Oder: Der fehlende Schulbesuch war nicht der bedeutendste Faktor

Ich bin schon mal auf André Stern und dessen Kindheit durch Blogleser aufmerksam gemacht worden. Zudem tauchen Hinweise auf ihn und seine Kindheit auch hin und wieder in Onlinediskussionen bzw. Kommentaren von Medienartikeln  auf, die ich hier und da verfolgt habe.

Ich habe mir dann Vorträge von André Stern - er spricht auch deutsch - online (u.a. auch auf seiner Homepage) angeschaut, um ein genaueres Bild zu bekommen. Und jetzt habe ich auch das Buch „Mein Vater mein Freund“ (Meine Ausgabe 2014, veröffentlicht im Verlag Zabert Sandmann), das André zusammen mit seinem Vater Arno Stern geschrieben hat, durchgesehen.

André Stern scheint für viele Menschen und auch Medien vor allem  interessant zu sein, weil er als Kind nie zur Schule ging und offensichtlich trotzdem ein sehr intelligenter, kreativer, selbstbewusster, konstruktiver und vielseitiger Mensch geworden ist. (In Frankreich gibt es keine Schulpflicht und André blieb zu Hause bei den Eltern und empfindet dies als reines Glück.) Wobei Viele, die ihn interviewen oder gar von ihm schwärmen Tendenzen in die Richtung zeigen, dass André sich gerade weil er nicht zur Schule ging besonders gut entwickeln konnte.
Für mich persönlich ist die Tatsache, dass André nie zur Schule gegangen ist (und durch die er öffentlich bekannt wurde), nicht der wesentliche Punkt, warum ich mich für seine Biografie interessiere. Noch neugieriger war ich auf den Umgang der Eltern mit ihm. Denn André wirkt auf mich derart lebensbejahend, ungefährlich und wach, dass rein die Tatsache, dass er nie zur Schule ging, da meiner Auffassung nach nicht der entscheidende Punkt war. Liesst man das o.g. Buch, bestätigt sich schnell, dass André in keiner gewöhnlichen Familie aufgewachsen ist.
Der Vater, Arno Stern, ist Forscher, Künstler und Pädagoge und die ganze Familie scheint in einem sehr kreativen, intellektuellen Milieu gelebt zu haben. Zudem scheinen die finanziellen Mittel derart aufgestellt gewesen zu sein, dass die Eltern im Prinzip Leben und Arbeit verbinden konnten und somit für ihre Kinder beständig zu Hause da sein konnten. Leben, Arbeit und Freizeit waren eins, so ähnlich hat André das auch einmal bzgl. seines jetzigen Lebens ausgedrückt.
Insofern halte ich André Stern nicht für ein gutes Beispiel dafür, wie gut es Kindern tun könnte, nicht zur Schule zu gehen. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland wie auch in Frankreich hat alleine schon was die berufliche und finanzielle Situation angeht überhaupt nicht die Voraussetzungen, Kindern die Aufmerksamkeit, Zeit und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie bräuchten, wenn sie nicht zur Schule gehen würden. Zudem scheinen die Eltern von André auch von ihrer Persönlichkeit (Intellekt, Empathie, Kreativität) her über Ressourcen zu verfügen, die nicht dem Schnitt entsprechen. Und sie verfügten über ein kreatives, zugewandtes Umfeld. Ein Auszug aus dem Buch: „Wir waren sehr viel unterwegs, oft mit Papa und/oder Maman, oft mit Freunden oder Familienmitgliedern, die vorbeikamen und sagten: Ich geh zu einer Ausstellung oder ins Theater oder ins Kino oder zu einer Lesung, soll ich die Kinder oder eines der Kinder mitnehmen? Und schon sehr früh haben wir angefangen, Kurse zu besuchen, die natürlich weder mit den Eltern noch zu Hause stattfanden.“ (S. 133) André  bechrieb in einem Interview, was für Kurse er im Alter von 12 Jahren innerhalb einer typischen Woche besuchte. „im Malort malen, Kurse in den verschiedensten Bereichen; 2 x 3 Stunden Metalltreiben, 4 Stunden Fotografie (Technik, Labor), 2 x 2 Stunden Tanz, 2 Stunden Kampfsport (Kalarripayat), weitere Kurse in Textilkunst, Töpferei, Algebra; Lesungen im Collège de France über Ägyptologie, Mittelalter und Soziologie – und vieles mehr.“  Das ganze ohne jeden Leistungsdrang oder Stress, sondern vor allem auch auf Grund eigener Begeisterung. Ein solches Programm muss sich eine Familie erst einmal leisten können.

Ich glaube André aufs Wort, dass er eine glückliche Kindheit hatte und in einem enorm anregenden Umfeld aufgewachsen ist. Aber es wird für mich ganz klar deutlich, dass die Abwesenheit von Schule nicht DIE Voraussetzung für die gute und besonders kreative Entwicklung eines Menschen ist, weil die Sterns nun einem außergewöhnlich waren. Ich persönlich glaube eher daran, dass sich in Zukunft die Schule immer mehr verändern und den Bedürfnissen von Kindern anpassen wird. Schon heute erlebe ich durch den Schulbesuch meines Sohnes, dass Schule ganz anders und viel besser ist, als ich sie bei meinem Schuleintritt Anfang der 80er Jahre erlebt habe. Aber das nur nebenbei.  

Ich möchte jetzt noch einiges aus dem o.g. Buch zusammenfassen:

André betont, dass es zu Hause bei ihm Regeln gab und diese nicht im Widerspruch zu einem Leben in Freiheit standen. „Das Gefühl der Sicherheit wurzelte in diesem Gerüst und in dem totalen Vertrauen, das wir in unsere Eltern hatten. Sie versuchten nie, uns zu überlisten oder uns etwas vorzumachen. Sie feilschten nicht. Wenn einer Nein sagte, wussten wir, dass es einen guten Grund dafür gab, selbst wenn er für uns vielleicht nicht auf Anhieb deutlich war. Ein Nein bewirkte keine Tränen und kein Toben, und unser Gehorsam war kein Akt der Unterwerfung, sondern eine natürliche Folge unseres großen, gegenseitigen Vertrauens.“ (S. 133)
Er spricht bzgl. seines Sohnes von einem Familiengefühl bestehend aus „Verbindung, Geborgenheit, Sicherheit und Freiheit“ (S. 138) und bringt damit offensichtlich das zum Ausdruck, was er selbst als Kind erlebt hat. An anderer Stelle schreibt er, dass er mit seinem Vater in "Liebe, Vertrauen und Aufmerksamkeit" (S. 119) zusammenlebe, bis heute. Und: "Vertrauen, Offenheit, Respekt, Kreativität, Miteinanderleben, Bereicherung durch Verschiedenartigkeit; das sind Dinge, die mein Vater mir vorgelebt hat." (S. 120) André schreibt auch, dass er - wenn er nicht mit seinem Vater zusammen ist - fast immer täglich mit ihm telefoniere. (S. 130) Bis heute lebt der Vater total mit seinem Sohn und interessiert sich für dessen Erlebnisse und Gedanken. .
Interessant ist auch, das bei den Sterns klassische Geschlechterrollen nicht existierten oder anders besetzt waren: „Und auch die übliche Unterteilung zwischen „männlich“ und „weiblich“ gehörte nicht zu den Paradigmen, unter denen ich aufgewachsen bin. Mein Vater war keine Versorgungsstelle für männliche Verhaltensmuster, Virilität oder Autorität, er war kein Bestrafer, kein Konfliktpartner und kein Gegenpol zu meiner Mutter, sondern genau wie sie ein unentbehrlicher Teil unserer Konstellation: Ich kann mir bis heute meinen Vater nicht ohne meine Mutter vorstellen.“ (S. 143)

Wichtig finde ich auch die Info, dass Arno Stern "ein glücklicher Sohn" (S. 113) war und seinen Vater (Andrés Großvater) offensichtlich sehr positiv erlebt hat. Hier zeigt sich die starke Wirkung der Evolution von Kindheit und wie positive Erfahrungen weitergegeben und natürlich auch weiter entwickelt und verbessert werden.

Ich möchte mich jetzt nicht in weitere Details verlieren. Es dürfte, denke ich, deutlich geworden sein, dass André Stern in einem liebevollen, sehr bindungsstarken Elternhaus aufgewachsen ist und alles darauf angelegt war, dass er sich so entwickeln konnte, wie er es wollte und wie es seiner Persönlichkeit entsprach. Und ich denke, dass dieser Mensch und seine Kindheit sehr gut in meine Reihe von Beispielen für positive Kindheiten passt.

Wie würde die Welt nur aussehen, wenn die Mehrheit der Kinder auf der Welt ähnlich engagierte und positive Eltern hätten; ähnlich auch wie die von Astrid Lindgren, die von den Geschwister Scholl oder von Reinhard Mey? Dabei sollen alle Eltern in ihrer Einzigartigkeit und ihrer Verschiedenartigkeit stehen, natürlich. Aber dieses Grundgerüst: Echte Geborgenheit, bedingungslose Liebe, starke Bindung, Freiheit und niemals Gewalt, wenn dies die Mehrheit der Eltern erfüllte (und eines Tages wird dies so weit sein) wird die Menscheit Sprünge in ihrer Entwicklung erleben, die heute noch kaum vorstellbar sind.

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Sven

Wie André Stern heute ist, wie er auf andere wirkt, wie er denkt, wie er auf seinen Vorträgen spricht und was er uns allen zu sagen hat, basiert und erwuchs selbstverständlich nicht auf der Tatsache, dass er nie in die Schule ging (und auch zuhause nicht unterrichtet wurde), sondern das alles gründet auf der zutiefst menschenfreundlichen, menschenliebenden, menschenachtenden, dem Neugeborenen volles Vertrauen schenkenden, die Eigenart des Kindes respektierenden Haltung seiner Eltern, die sich ganz bewusst dafür und für das Leben und die Lebendigkeit ihrer Kinder entschieden hatten!

Und es ist nicht so, dass die Eltern von André und seiner Schwester Eleonore reich waren oder dass gerade alle idealen Bedingungen und Umstände versammelt waren, um ihre Kinder so und nicht anders aufwachsen zu lassen, sondern es war einzig und alleine ihre innere Haltung, ihre Entscheidung, den Kindern volles Vertrauen in ihre eigenständige, spontane, natürliche Entwicklung zu schenken und sie zu lieben, zu achten und zu respektieren als eigenständige Menschen, die aus ihren Kindern das werden ließ, was sie heute sind!

Das mit dem Geld und den Bedingungen wird nur allzu gerne als Ausrede, als Ausflucht dafür benutzt, diese grundsätzliche Haltung, die sich voll und ganz für das Vertrauen in das Neugeborene, für das Leben und die Lebendigkeit des Neugeborenen, für die Achtung und den Respekt vor dem Neugeborenen entscheidet, abzulehnen, also nicht übernehmen zu müssen. Und in der Ablehnung dieser Haltung gründet auch das ganze Drama der ungezählten Fehlentwicklungen, der Kriege und all der anderen destruktiven Geschehnissen und Einrichtungen, die wir heute haben und mit denen die Menschheit zum Teil schon seit x-Generationen lebt.

Alles, was sich als Folge der grundsätzlichen, inneren Haltung der Eltern von André und Eleonore dann ergab, war unvorhersehbar, unberechenbar und sie mussten für ganz vieles eine Lösung erst suchen! Aber weil sie in ihrer Haltung nie wankten, war das Leben ihnen gnädig und sie fanden immer eine Lösung! Dass sie ihre Kinder nicht zur Schule schickten, war nur EINE der Folgen ihrer ganz grundsätzlichen, inneren Haltung dem Leben in ihrer Kindern gegenüber.

Dieses innere, grundsätzliche Haltung ist keine Frage des Geldes oder der Umstände, sondern eine des Bewusstseins und des Willens!

Beste Grüsse
Mario


P.S.
André Stern hat keine Tochter, sondern einen Sohn und dieser heisst Antonin.

Sven Fuchs hat gesagt…

Hallo Marion,

na so was.. danke für den Hinweis! Seine "Tochter" ist jetzt wieder ein Sohn :-) im Text.

Ansonsten kann ich mich Deinem Kommentar weitgehend anschließen.

Die Einstellung der Eltern ist entscheidend, richtig. Doch wenn beide Eltern - außerhalb der familie - arbeiten müssen, um ihre Existenz zu sichern, wird es schwer auch nur annähernd den Rahmen möglich zu machen, den die Sterns möglich machten. Ich halte die Sterns auch nicht für reich, aber sie waren und sind so aufgestellt, dass sie ihre zeit weitgehnd mit den kindern verbirngen konnten und ihnen zusätzlich diverse "Bildungsangebote" machen konnten. Nach meiner Wahrnehmung kommt dieser Punkt in seinen Vorträgen etwas zu kurz.

Sven Fuchs hat gesagt…

Also so was, jetzt habe ich dich, Mario, ach noch zur Frau gemacht, nachdem ich Andrés Sohn zur Tochter gemacht hatte....

Also ich meinte in meienr Anspreche natürlich "Hallo Mario" :-)

Anonym hat gesagt…

Also auch wenn André Stern in keiner Standard-Familie groß wurde (allein von der kreativen Seite her!), heißt das nicht, dass Freilernen etwas für "besondere" Familie ist oder sein muss - ganz im Gegenteil. Wenn Sie sich schon mal in deuschen/österreichischen oder schweizerischen Freilernergruppen umgeschaut haben, werden Sie feststellen, dass sich dort Familien aller sozialer Schichten tummeln und nicht nur Selbstständige, besser gestellte Menschen usw.

Und auch wenn Sie natürlich recht haben, dass Schulen in einigen Bereichen besser sind als früher (allein mit dem Hintergrund der Züchtigung), ist es falsch, anzunehmen, dass Schulen - vorallem staatliche - keine Gewaltausübung gegenüber Kindern wären und gutzuheißen sind.

Formen der Gewalt sind vielfältig und es reicht nicht, Kinder nur daheim respektvoll und gewaltfrei zu begleiten, wenn Schulen auf grundlegende Menschenrechte pfeifen. Da tut es auch nichts zur Sache, dass sie vielleicht nicht mehr geschlagen werden oder andere Verbesserungen erfolgten. Es gibt heutzutage nicht umsonst so viele Menschen, die nicht mal mehr in der Lage sind, zu hinterfragen und zu verstehen, weil ihnen das in der Schule kategorisch abtrainiert wurde. Glücklich kann man sich schätzen, da halbwegs unbeschadet herausgekommen zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass die dort erfahrene unterschwellige Gewalt einfach keine Peanuts sind und Kinder ebenfalls gewaltig verstümmeln können.

Und ich denke es ist auch sinnvoll zu wissen, dass unsere Gruppen in beispielsweise Schulen usw. genau so strukturiert sind, dass sie Aggression und unmenschliches Verhalten hervorrufen. Denn fehlende Zugehörigkeit und Zurückweisung durch andere Menschen sind nach den jetzigen Erkenntnissen die stärksten und wichtigsten Aggressionsauslöser die es so gibt. Und unser Lern- und Benotungssystem trägt da einen gewaltigen Teil dazu bei. (http://www.freiwilligfrei.info/archives/3543)

Hier noch ein paar weiterführende Links zum besseren Verständnis:

Schule - ein anderes Wort für Gefängnis: https://www.youtube.com/watch?v=VXbsayf2ZmY

Ken Robinson - Schule erstickt Kreativität: http://www.ted.com/talks/ken_robinson_says_schools_kill_creativity?language=de

Die dunkle Seite von Belohnungen, Prämien und Co: http://www.derkaninchenbau.blogspot.de/2013/05/die-dunkle-seite-von-belohnungen.html

Viele Grüße

Sven Fuchs hat gesagt…

Hallo Anonym,

mir ist das zu schwarz/weiß. Echt.

Mir fällt es schwer, mich zu motivieren, dazu etwas zu schreiben. Mir scheint, dass da bei Dir und ähnlichen Akteuren wohl auch eigene schlechte erfahrungen in der Schule eine starke Rolle spielen, die dann generalisiert werden.

Ich habe selbst ein kind in der Schule, was mit Spaß und Freude dorthin geht. und ich sehe viele viele Kinder, die ebenfalls mit Spaß zur Schule gehen, die dort Freunschaften knüpften, sich auf Angebote freuen, stolz ihre kreativen werke zeigen usw. usf..

es gibt keinen Frontalunterricht. Die Klassenräume sind vielfältig, bunt und mit unzähligen Angeboten ausgestattet. Naja. das nur kurz.

Michael Kumpmann hat gesagt…

Sven, im großen haben Sie natürlich recht. Es gibt natürlich auch Kinder, denen die Schule gut tut.

(Ich glaube, viele Kinder haben so eine "es könnte jetzt kompliziert werden, ich höre besser auf" Einstellung. Ich habe das Gefühl, Schule kann das ein wenig reduzieren und Beharrlichkeit beibringen. Das ist etwas Gutes an der Schule.)


Auf der anderen Seite muss Ich Anonym zustimmen, und es ist meine Meinung, dass Schule nach dem Grundprinzip "auf herausstehende Nägel muss eingeschlagen werden" arbeitet. Und an diesem Prinzip wird sich meiner Meinung nach leider auch niemals etwas Ändern.

(Ich habe nichts mit dem "Anonym" zu tun. Ich habe hier immer meinen Namen angegeben.)

Michael Kumpmann hat gesagt…

Und gerade weil man nicht generalisieren kann, halte Ich die Schulpflicht für Mist. Egal, wie toll eine Schule werden kann, es wird nie ein 100% Konfidenzintervall geben, was jedes Kind erfasst. (um es mal mathematisch zu formulieren. ) D.h. es wird nie ein Schulsystem geben, was jedem Kind gut tun wird. Und man kann auch im Gegenzug nicht sagen, alle Homeschooler seien beknackte religiöse Fanatiker, die ihre Kinder misshandeln, und wo man dann die Kinder zum eigenen Schutz immer in die Schule zwingen müsste.

Es gibt zwar Fälle wie die Zwölf Stämme. Auf der anderen Seite gibt es auch Schüler, die durch ihre Erlebnisse an Schulen in den Selbstmord getrieben werden. (Und da kann man nicht sagen "Schule ist so toll, da kann man ruhig ein paar Leichen schon verschmerzen". Und da ist es auch relativ egal, dass die Mehrheit Schule unbeschadet übersteht. Sowas wie die 12 Stämme sind nämlich beim Homeschooling auch nicht wirklich die Regel. )

Ich bin nicht dafür, Schulen abzuschaffen. (Staatliche Schulen sind noch eine andere Sache. ) Wenn Eltern meinen, ihre Kinder sollten in einer Schule unterrichtet werden, ist dies ihr gutes Recht.

Es gibt aber einige wenige Kinder, für die die Schule nichts weiter als die tägliche Hölle ist und die Opfer von Mitschülern und häufig auch von Lehrern werden. (Und das ist nicht gut, für die hochgelobten sozialen Fähigkeiten, wenn man so einem Kind beibringt, jeder andere Mensch ist dein potentieller Feind. So ein Kind wird sich alles Andere als "sozial" verhalten.)

Es bringt weder dem Staat noch der Gesellschaft irgendwas, diese dann mit Gewalt in die Schule zu prügeln, nur weil Politiker Schule für eine so großartige Idee halten. Das Geld, was man für die juristische Verfolgung solcher Fälle von Schulverweigerung verpulvert, wäre auch deutlich besser aufgehoben, wenn man damit die Schulen besser machen würde.

Sven Fuchs hat gesagt…

Danke Michael für die Grautöne :-)

Ich war auch mal Schüler. Ich sehe die Schule auch nicht nur "weiß".
In einer Schule gibt es immer ein Machtungleichgewicht, weil nun mal Erwachsene Kindern gegenüberstehen (und Macht kann immer auch missbraucht werden, je nachdem, welche Persönlichkeit da agiert) oder starke Kinder oder Gruppen von Schülern Einzelnen, die Mobbingopfer werden.

Ich sehe aber auch, dass bereits ganz viel reformiert wurde und Schule weiter auf dem Weg ist.

Und im Sinne dieses Blogs würde ich schreiben, dass die zunehmende Gewaltlosigkeit und elterliche Liebe/Fürsorge sich auch auf Schule auswirken wird, denn diese positiv erzogenen Kinder werden die zukünftige Lehrergeneration :-)

Anonym hat gesagt…

hallo,
ich habe ihre antwort erst jetzt entdeckt.

also um ein schwarz-weiß denken geht es mir nicht. und ich bin auch weit davon entfernt, alle arten von schulen zu verteufeln oder zu fordern, dass schulen abgeschafft gehören (wohl aber die schulpflicht), aber es ist einfach nicht wahr, dass es sich bei den schulgeschädigten um minderheiten handelt. aber natürlich ist schulschädigung ein weitgefächerter begriff und umfasst viel mehr, als das, was hier bisher angesprochen wurde.

ein überdurchschnittlich großer teil der schulen entspricht halt leider auch überhaupt nicht der natur unserer kinder. allein die art, wie kinder lernen, ist doch eine andere, als die, welche in vielen schulen praktiziert wird. und es ist nicht überzogen, wenn ich sage, dass dumme schüler produziert werden und dieses klassensystem durchaus so gewollt ist. große bekanntheit hat das thema mit der lehrerin sabine czerny erreicht, die ja strafversetzt wurde, weil sie die begeisterung in den schülern derart geweckt hat, dass keiner ihrer schüler mehr schlechte noten hatte.

es braucht halt keine überdurchschnittlich gut gebildete bevölkerung, sondern vorallem eine masse an menschen, die bereit ist, die wirtschaft anzukurbeln, in dem sie immer neue und überflüssige konsumartikel kauft oder essen von minderwertiger qualität zu sich nimmt, um am ende davon auch noch krank zu werden und dann den ärzten ihre jobs zu sichern. und vorallem braucht es menschen, die nicht in frage stellen, was ihnen experten bzw. autoritätspersonen so erzählen und die bereit sind anordnungen befolgen.

sowieso fragen sich zu wenig menschen, welche auswirkungen die herkömmlichen benotungs- und motivationssysteme auf kinder oder menschen im allgemeinen eigentlich haben. es gibt zwar studien, die zeigen, dass menschen, die belohnungen erwarten, schlechter arbeiten als solche, die nichts erwarten, aber diese und ähnliche erkenntnisse werden leider noch zu viel wenig beachtet. dabei gibt es ja sogar firmen, die sich vorgewagt haben und als tolles beispiel dienen könnten (siehe den obigen link über die dunkle seite von belohnungen, prämien usw).

und nicht zuletzt ist vorallem die staatliche schule von vorgestern (http://www.format.at/die-magazine/trend/wirtschaft/so-schule-karriere-kinder-376277) und bereitet unsere kinder mitnichten auf die zukunft vor. wir brauchen keine vorbildlichen bulimielerner, die das wissen in sich hineinstopfen, es auskotzen und bald darauf schon wieder vergessen haben, wir brauchen menschen die fähig sind, selbst zu denken und neue wege zu gehen. das kann ein system, welches ursprünglich dazu da war, brave fabrikarbeiter zu produzieren einfach nicht leisten.

und ich bin auch nicht gewillt - nachdem ich in der praxis schon beobachten durfte, wie kinder verschiedenen alters selbstständig und mit begeisterung lernen und ihren interessen nachgehen - meine kinder in ein herkömmliches system zu zwängen, das weder menschlich noch im bildungsbereich irgendwelche sonderlichen vorteile bietet, sondern eher potential beschneidet und das hohe risiko birgt, dass der nachwuchs in irgendeiner art und weise unter die räder kommt.

und leider schnell vergessen werden die vielen erniedrigungen, denen schüler immer wieder ausgesetzt sind, und die eigentlich offenbaren, welchen stellenwert kinder in unserer gesellschaft haben.

und nein, es ist keine seltenheit, dass kinder(!) schlecht behandelt werden, ihnen sogar grundlegendste dinge wie essen oder trinken verboten werden (natürlich nicht nur das!) oder sie den dringenden gang zum klo eben noch länger aushalten müssen. ganz zu schweigen von ihrem bewegungsdrang, dem sie nicht ausreichend nachgehen dürfen und wenn doch, dann auch noch sehr gern als krank abgestempelt werden.

nein, in unseren schulen liegt mehr im argen, als viele bereit sind sich einzugestehen und diese beschönigung der realität ist es, die mir wirklich sorgen bereitet.

Anonym hat gesagt…

im ernst, es kann doch nicht jahre oder jahrzehnte so weiter gehen.

ein erwachsener ist so frei und kann sich bei verweigerung von essenspausen, klopausen oder was auch immer entweder einfach darüber hinwegsetzen, direkt den stinkefinger zeigen und abhauen o.ä. auch bei mobbing muss niemand erst auf irgendwelche urteile und änderungen warten, die wer auch immer genehmigt oder erteilt. zumal erwachsene mit solchen problemen auch viel besser umgehen können. aber kinder müssen solange mobbing und andere gemeinheiten (von mitschülern oder lehrern) hinnehmen, bis sich einer von den zuständigen behörden mal bequemt da ein problem zu sehen und zu helfen.

es sollte doch zumindest möglich sein, kinder akut schützen zu können und nicht wochen- oder monatelang auf ergebnisse zu warten. warum gibt es keine unabhängige stelle, die den schulen ggf. wirkungsvoll auf die finger klopft, wohin sich kinder wenden können und wo sie derweil zur zeiten von schulpflicht gut aufgehoben und von spezialisierten kräften betreut werden und auch hilfe bekommen, bis der sachverhalt geklärt und eine fürs kind menschenwürdige(!) lösung gefunden wurde?

viele schüler machen doch nicht mal ihren mund auf wenn sie probleme haben, sondern leiden halt vor sich hin, weil sie ja wissen, dass ihnen niemand effektiv helfen kann sondern nur lamentiert und beschwichtigt wird.

zumal die kinder ja auch von den lehrern und deren benotung abhängig sind und eltern natürlich vermeiden möchten, dass es ihre kinder schwerer haben, weil man nicht akzeptiert, was die lehrkraft sich so herausnimmt.

das ist ein zu ungleiches system, als dass da wirklich gerechtigkeit einkehren könnte.

selbst schon oft so erlebt und mitbekommen in meiner eigenen schulzeit. es musste bei uns schon was sehr schlimmes passieren, dass mal jemand akut eingegriffen hätte (wie der fall eines mitschülers der vom lehrer gewürgt wurde).

und die fälle von entwürdigenden praktiken ggü. kindern nehmen ja auch leider kein ende, wie ich von vielen eltern die letzten jahre schon zu hören bekam. nur die form hat sich verändert, da ja körperliche züchtigungen verboten wurden.

Sven Fuchs hat gesagt…

Wenn die Mehrhreit der Eltern die Möglichkeiten und das Potential von den "Stern-Eltern" hätten, könnten wir die Schule links liegen lassen. Dem ist aber nicht so.

Schwarz-Weiß kommt bei mir u.a. auch durch deine Links an. Dieses furchtbare Video, wo Schule bildlich mit Hochsicherheitsgefängnissen gleichgesetzt wird, furchtbar.

Man muss auch mal überlegen, wozu Schule dient und wie sie sich historisch entwickelt hat. Sie holte Kinder aus der "Kinderarbeit" und schuf mit eine neue Phase "Kindheit/Jugend". Sie verhilft Kindern aus "bildungsfernen" Schichten zu Chancen, die sie sonst nie hätten.

Wenn man das System nur von der Spitze ("Stern-Eltern") aus betrachtet und kritisiert, wird man dem ganzen nicht gerecht.

Sven Fuchs hat gesagt…

Ich möchte noch anhängen, dass ich ebenso vieles an Schule zu krisieren habe. Ich selbst erziehe unser Kind so, dass es darum weiß, dass die Schule nicht DER Mittelpunkt ist und Noten für uns keine Bedeutung haben. Und ich selbst war ein Schüler, der die meiste Zeit - vor allem in der weiterführenden Schule - gelangweilt war. Trotzdem verteidige ich die Schule hier etwas, weil sie eben auch viele positive Seiten hat.

Michael Kumpmann hat gesagt…

Zum Thema, es aus der Historie sehen, eben in dieser Historie liegt leider auch stellenweise das Problem in der Schule begründet. Das erste Land, was eine Schule im heutigen Sinn aufbaute, war Preussen. Und Preussen war im Kern eine Militärdiktatur. (Und wenn man sich Philosophen dieser Zeit, wie Hegel etc. anguckt, und was die über Schule sagten, kann es einem schon schlecht werden. z.B. hat Hegel ernsthaft die Formulierung gebracht, zu einer guten Demokratie müsste man den Schülern den "willen brechen". )


Zum Thema Kinderarbeit. In Schwellenländern ist das schon ein großes Problem, aber wir haben in Deutschland schon eine hohe Quote von Arbeitslosen ohne höhere Bildung. Und die Jobs, die gesucht werden, sind gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb denke ich, selbst wenn wir in Deutschland Kinderarbeit erlauben würden, würde das kein Betrieb wirklich tun, weil diese Kinder zu wenig Fähigkeiten haben, um in der Arbeitswelt gebraucht zu werden.

Man muss auch etwas trennen. Man kann nicht das Problem der Staatsschule und das der Schulpflicht komplett gleichsetzen. Theoretisch gibt es ja auch die Möglichkeit von Privatschulen. (Und staatliche Schulen sind nochmal ein ganz anderes Problem. Da könnten theoretisch die Politiker, welche die Staatsschulen kontrollieren, diese nutzen, um ihr politisches Programm der Jugend zu "vermitteln". Außerdem gibt es Effekte, dass etwas, was staatlich verwaltet wird, meistens nicht kosteneffizient arbeitet.(Bestes Beispiel: Die britische Marine hat im 19.Jahrhundert ihre Flotte halbiert und gleichzeitig dann zufälliger weise die Verwaltung dieser Flotte verdoppelt. Ein Beispiel aus dem Bildungssystem: Die Uni wo ich war, ist zu großen Teilen staatlich finanziert, aber selbst, als die Studiengebühren eingenommen hatte, wurden einige Räume teilweise sogar Jahre lang nicht geputzt. ))

Streng genommen müssen aber Schulen nicht zwingend Staatlich sein, und Privatschulen müssten nicht unbedingt die Armen ausschließen. Gemeinnützige Stiftungen, Kirchen etc. könnten theoretisch auch Schulen unterhalten. (Und der Staat müsste Schulen auch theoretisch nicht selbst unterhalten. Er könnte auch Schulen subventionieren. Wenn wir eine Überproduktion von Butter herstellen können, könnte es auch eine Überproduktion an Bildung geben.)

Außerdem bedingen staatliche Schulen keine Schulpflicht und es könnte rein theoretisch auch eine Schulpflicht geben, selbst wenn es keine Staatsschulen gibt. (wäre zwar keine besonders schöne Geste, es wäre aber möglich. Gewisse Routineuntersuchungen etc. beim Auto sind auch verpflichtend und die müssen trotzdem aus eigener Hand bezahlt werden. )

Auf der anderen Seite haben Staatsschulen den Vorteil, dass sie zumindest einen Mindeststandard an Bildung für eine möglichst große Schicht bereitstellen können. Und wahrscheinlich ist selbst ein geringer Mindeststandard besser als gar kein Standard.

Deshalb kann man die Probleme Schule, Lehrmethoden, Probleme mit staatlicher Verwaltung und Schulpflicht, nicht einfach so zusammenschmeissen.

Michael Kumpmann hat gesagt…

Ich weiß auch, ich muss selbst zugeben, ich hatte nicht nur "Möchtegern Diktatoren" als Lehrer. (um es mal heftig zu formulieren.)

Unser Philosophielehrer war das komplette Gegenteil. Vom Charakter her war das auch kein typischer Schullehrer, sondern eher vergleichbar mit Filmfiguren wie Gandalf oder Obi Wan Kenobi. (Hört sich komisch an, ist aber so.)

Der hat unsere Freiheit nicht nur geachtet, sondern mehr als unterstützt. Der hat uns auch persönlich empfohlen, mit welchen Büchern wir uns ausserhalb der Schule "weiterbilden" konnten. Das war auch fast der einzige Lehrer, der uns implizit indirekt ermuntert hatte, seine Ansichten zu hinterfragen und zu kritisieren.

Michael Kumpmann hat gesagt…

Und Homeschooling wird eh nur die absolute Ausnahme sein. Schaut man sich die Zahlen an, wären 99 Prozent der Eltern selbst ohne Schulpflicht bereit, die Kinder in die Schule zu schicken, und für die käme Homeschooling nie in Frage.

(Ich sag es auch ehrlich, für mich wäre Homeschooling zwar unter Umständen besser gewesen, aber mir ist vollkommen klar, dass das meine Eltern niemals gemacht hätten. Meine Eltern sahen ja auch kein Problem darin, dass ich zur Grundschulzeit immer 2 Wochen vor dem Ende der Ferien und dem Beginn eines neuen Grundschuljahres, komplett lethargisch rumgesessen habe, niedergeschlagen war und von massiven Schlafstörungen geplagt war. )

Und auch in den Ländern, wo Homeschooling erlaubt ist, macht das nur eine verschwindend kleine Minderheit.

Aus dem Grund, ist auch klar, dass Homeschooling nie die Lösung der Bildungsmisere sein kann, sondern sich eigentlich auch die Leute der Homeschooling Bewegung für eine Reform des Schulwesens einsetzen müssten.(Außerdem denke ich, wenn man sich die Zahlen weltweit anguckt, kann man die Schulpflicht auch deshalb abschaffen, weil man dieses Gesetz gar nicht erst braucht. Wenn das noch nicht mal einer von Tausend macht, warum dann Geld für eine riesige Verfolgung von Homeschoolern rausschmeißen?)

Um es mal so zu sagen, ich sehe Homeschooling nicht als was zwingend Besseres an, sondern als Notfallmaßnahme. (Und wie gesagt, es wird bei der besten Reform immer noch ein paar wenige Kinder geben, die mit der Schule nicht zu Recht kommen. Und Ich sage es mal ehrlich. Wenn eines ihrer Kinder autistisch sein würde, würden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz anders über die Schule denken. Zwar gibt es auch bei Autisten viele Leute, denen die Schule gut tut. (Denise Linke ist mit ihrem Statement darüber wohl die Berühmteste.) Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Schule einen negativen Einfluss auf die Psyche nimmt, ist bei Autisten deutlich höher. Selbst Hans Asperger persönlich hat dies angemerkt. Der hatte sinngemäß über seine Patienten geäußert "sie hatten eine schöne Kindheit. Danach hatten sie Schule."

Damit zusammen hängt auch die Grundidee der Schule, dass man menschliche Bildung einem Plan unterwerfen kann, nach dem Prinzip "jeder kann und muss X zum Zeitpunkt Y lernen". Das funktioniert sehr oft bei Autisten nicht wirklich. Es gibt so Phänomene wie Hyperlexie etc. und einige Kinder mit Autismus lernen sogar zuerst Laufen und danach erst Krabbeln. Und Autisten sind oft eher auf Spezialisierung ausgelegt. Da gibt es auch Probleme mit dem Menschenbild der Schule, was auf "Ich kann alles, aber nichts richtig" herausläuft.

(Mir haben Lehrer, Familie und so gut wie jeder, der mich auch nur für fünf Minuten gesehen hatte, zwar nachgesagt, dass ich ein weit überdurchschnittliches Allgemeinwissen habe, und ich bin selbst ein Autist. Allerdings weiß Ich auch, dass Ich nicht die Regel, sondern die Ausnahme bin.))

Nur eben, weil das Unterschiedlich ist, ist auch meine Meinung zu Familien mit autistischen Kindern, mit denen Ich schon manchmal gesprochen habe und die solche Fragen stellen, dass man da keine pauschalen Schlüsse ziehen sollte, sondern das mit der Schule trotzdem mal versuchen sollte.

(Einzig wenn sich bei diesen Eltern die Schulbehörde und das Jugendamt zu sehr einmischen und dem Kind gewisse Schulen sogar aktiv untersagen, dann empfehle ich diesen Leuten sogar meistens homeschooling. Aber nur deshalb, weil die Behörden das nicht mögen und man denen so ein klein wenig "Drohen" kann.)

Michael Kumpmann hat gesagt…

(zur Info. Ich bin wie viele Autisten in Selbsthilfeforen unterwegs. Da komme Ich in Kontakt mit Familien mit autistischen Kindern, die manchmal auch die Frage stellen, ob sie ihr Kind zur Schule schicken sollten. Daneben bin ich auch auf einigen Foren der HSLDA unterwegs, wo auch ab und zu mal Eltern mit autistischen Kindern auftauchen, welche die selbe Frage stellen. Da komme ich mit solchen Leuten ins Gespräch. Und wie gesagt, meine Meinung, die Ich dann sage, ist, man kann sich kein Pauschalurteil erlauben und obwohl ich persönlich die Schule nicht mag, sollte man das mal probieren. Kann ja sein, dass es für dieses bestimmte Kind genau das Richtige ist.)

Sven Fuchs hat gesagt…

Hallo Michael,

ja, wenn Menschen "anders" sind oder besser gesagt von der Norm deutlich abweichen, dann wird es mit der Schule schwierig, weil das System zu unflexibel ist und Lehrkräfte zu überfordert. Naja..

Ich muss auch anmerken, dass ich einige lehrer hatte, die mich deutlich und positive geprägt haben. Vor allem mein Politiklehrer war derart provozierend und auch selbstkritisch (z.B. über seine eigene Zeit in den 68er Jahren), dass er enorm mein politisches Interesse mit ausgelöst hat.

Ein anderer bat uns einmal, 5 Seiten aus einem Schul-Fachbuch herauszureißen lassen, weil das totaler veraltet und falsch sei, was dort stand. Das sind so Momente, die einen als Kind/Jugedlicher prägen... :-)