Das weltweite, enorme Ausmaß vielfältiger Gewalt gegen Kinder und die An- oder auch Abwesenheit von Mitgefühl sind für mich zentrale Aspekte der Kriegsursachen-/Extremismusforschung, denen ich hier nachgehen möchte. Meine Grundfrage lautet: Wie politisch war und ist Kindheit?
Dienstag, 17. Dezember 2019
Rückblick auf das Buchprojekt 2019
So liebe Leute, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für mich ist es also an der Zeit für einen kleinen Rückblick. Das Jahr 2019 steht für mich natürlich vor allem im Zeichen meiner Buchveröffentlichung im Februar.
Obwohl ich hier schon seit Jahren Blogbeiträge verfasse und durch das Internet bisher weit mehr Leser und Leserinnen erreicht habe (bis heute fast 580.000 Seitenzugriffe), als mein Buch wohl je bekommen wird, war das Buchprojekt für mich wirklich aufregend und kostete mich auch etliche Nerven. Ein Buch bleibt und ist nun mal etwas Besonderes.
Was ist seit der Veröffentlichung passiert? Der für mich wesentlichste Erfolg ist, dass meine Thesen und Recherchen jetzt auch in manchen Fachkreisen wahrgenommen werden. So hat sich das Buch mittlerweile in so einigen UNI-Bibliotheken und auch öffentlichen Bücherhallen (kurze beispielsweise Auswahl hier und hier) verbreitet (von Hamburg bis nach Zürich). Fachmenschen wie der Kinderarzt Herbert Renz-Polster (in seinem Buch „Erziehung prägt Gesinnung“ + in seinem Blog), der Kriminologe Christian Pfeiffer (in seinem aktuellen Buch „Gegen die Gewalt“), die Pädagogin Anke Elisabeth Ballmann (in ihrem Buch „,Seelenprügel: Was Kindern in Kitas wirklich passiert.“), der Traumaexperte Franz Ruppert (in seinem aktuellen Buch „Liebe, Lust und Trauma“ + in einzelnen Vorträgen + er hat mein Buch sehr positiv am Ende eines Podcast-Interviews gewürdigt: Psycho trifft Coach, #13 - Trauma (13.05.2019)) und der Psychoanalytiker und Psychohistoriker Ludwig Janus (z.B. in seinem Beitrag „Die Kindheitsursprünge der Diktaturen des 20. Jahrhunderts“) haben mein Buch zitiert bzw. es verarbeitet. Einzelne Fachleute, die ich hier öffentlich nicht nennen kann, haben mir kurz persönlich eine positive Rückmeldung gegeben.
Ganz besonders hat mich ein Beitrag des Kinderarztes und Wissenschaftlers Hans Michael Straßburg gefreut. Für die Fachzeitschrift „Kinderärztliche Praxis“ hat er kürzlich den Artikel „Wie politisch ist die Kindheit? Und was hat das mit der Kindermedizin zu tun?“ verfasst. Wie man am Titel sehen kann, hat ihn mein Buch, das er im Text auch bespricht, offensichtlich bewegt. Mich hat wiederum sehr bewegt, dass mein Buch auch bei Fachleuten, die täglich mit Kindern zu tun haben, Verbreitung findet und dort wiederum offensichtlich auch etwas bewegt. Das macht mich wirklich stolz und auch glücklich!
Bisherige (Fach-)Rezensionen meines Buches:
- Dr. med. Ludwig Janus: Die Kindheit ist politisch! In: "Gewalt und Trauma: Direkte und transgenerationale Folgen" (Jahrbuch für psychohistorische Forschung Band 19, 2018)
- Ingeborg Salomon: "Entsetzlich wahr" (Rhein-Nekar-Zeitung vom 17.05.2019)
- Dr. Erika Butzmann: "Gewalt - von Anfang an" (Stiftung Zu-Wendung für Kinder vom 30.05.2019) + ergänzend ein kurzes Interview mit mir
- Caroline Fetscher: "Das Paradies sieht anders aus" (Der Tagesspiegel, 02.06.2019) + "Sind Diktatoren auch das Produkt einer traumatischen Kindheit?" (Der Tagesspiegel-Online, 04.06.2019)
- Prof. Dr. Gertrud Hardtmann: Sven Fuchs: Die Kindheit ist politisch! (für socialnet, 26.09.2019)
Außerdem wurden ich und mein Buch auf der 33. Jahrestagung der GPPP im April 2019 in Heidelberg kurz vorgestellt und ich durfte auch ein paar Worte an die ZuhörerInnen richten :-).
Rückmeldungen von Lesern und Leserinnen habe ich persönlich bisher nicht all zu viele bekommen. Allerdings lese ich natürlich sehr aufmerksam die Bewertungen und Kommentare im Online-Buchhandel. Was mir noch aufgefallen ist: Nicht nur einmal habe ich die persönliche Rückmeldung bekommen, dass das Lesen meines Buches nur in Etappen möglich war. Das Buch wühlt auf und ist keine leichte Kost, natürlich! Manche Leser gaben aber auch die Rückmeldung, dass sie das Buch in zwei Tagen verschlungen hatten. Jeder kommt halt individuell anders mit dem klar, was ich zusammengetragen habe. Ich selbst lese immer mal wieder selbst in meinem Buch und muss auch selbst noch weiterhin verarbeiten, was darin steht...
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass bei den ersten 200 Buchexemplaren leider noch so einige Rechtschreibfehler (trotz Prüfung durch mich und den Verlag) enthalten waren. Falls Euch dies aufgefallen ist und beim Lesen gestört hat, so tut mir dies leid. Ab der Auflage Mai („korr. Nachdruck Mai“) sind die Fehler verbessert worden.
Wir werden sehen, wie es 2020 weitergeht. Ich werde berichten!