Durch meine aktuellen Gedanken zu den Maskulisten bin ich noch mal auf einen interessanten Beitrag von einem Mann in einem Forum gestoßen. Dieser suchte dort Hilfe und leidet unter seinem Frauenhass. Er hat nichts mit den Maskulisten zu tun. Trotzdem finden sich hier Parallelen, was die möglichen Ursachen des Frauenhasses angeht, wie ich finde. Aber bitte. Lest selbst:
"Die Emotionen von Frauen interessieren mich wenig bis gar nicht....Ich bin ein Trampel geworden und wenn eine Frau etwas von mir will macht mich das oft fast schon aggressiv. Ich habe eine beste Freundin und die meinte einmal ich werde zum "Göbbels" wenn ich über dieses Thema rede (falls jemand diese Metapher versteht). Ich habe mir einen zerstörerischen Frauenhass eingefangen, ausgelöst durch meine EX-Beziehung. Alle Frauen sind böse, verräterisch und hinterlistig. In meiner Wahrnehmung. Ich weiss, dass das nicht stimmt, aber das hilft mir wenig weiter. Gar nicht eigentlich. (…) Meine Mutter ist eine sehr komplizierte Person von der ich übermässige Ablehnung und Erniedrigung erfahren habe in emotionaler Hinsicht. Sie war durchaus auch liebevoll und aufopfernd, hat mich jedoch ebenso oft über die Klinge springen lassen und emotional "verbeult". Körperliche Nähe gab es auch nie seitens ihr. Ich könnte das ganze noch ausführlicher beschreiben, aber ich denke man versteht worum es geht. Ich empfinde eine Mischung aus Hass, ein wenig Liebe und Mitleid ihr gegenüber, was eine Ursache für meine jetzige Misere sein dürfte. (…)Witzig ist auch, dass die meisten meiner engen Freunde alle ähnlich destruktive Mütter hatten, das ganze sich bei denen jedoch anders äussert (Helfersyndrom, Bindungsangst etc. (...) )Ich habe gelernt, dass die Gefühle die ich Frauen gegenüber habe eigentlich woanders hingehören. Zu meiner Mutter, die ziemlich manipulativ und seelisch grausam war. Ich habe einen regelrechten Hass auf sie entwickelt. Sie hat eine Persönlichkeit wie Gollum von Herr der Ringe. (...) Das Problem ist, dass mein Vater, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis habe, schwer krank ist und sie ihn verprügelt, weil er sich nicht wehren kann. Mein Vater war aber auch die längste Zeit Alkoholiker, woher mit Sicherheit auch ein Grossteil meiner Vertrauensprobleme rühren."
Nun ja, der Mann geht nicht weit genug in seiner Analyse, wenn er nämlich das ganze Konsequent zu Ende durcharbeiten würde, müsste er auf den Gedanken kommen, dass seine Mutter und die Frauen mit denen er zu tun hatte nur Menschen sind und nicht perfekt. Und dass er vielleicht zu alt ist, andere immer noch für sein Leben heute verantwortlich zu machen.
AntwortenLöschenEs geht mir dabei nicht darum, seine Geschichte zu relativieren und mir ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass man irgendwann die Verantwortung für sich übernehmen muss, wenn man sich nicht den Rest seines Lebens als Opfer fühlen möchte. Ich weiß, genau das prägt unsere Gesellschaft.
Ich schreibe das nicht, weil ich nur "klugscheißern" will sondern weil ich genau weiß wovon ich rede und ich weiß auch, dass dieser Prozess die Verantwortung für sich zu übernehmen und meine Geschichte höchstens als Erklärung nicht mehr als Rechtfertigung zu sehen, kein einfacher Weg war. Dennoch, nicht nur, dass man endlich aufhört andere für das eigene Leben verantwortlich zu machen, ich bin auch auf diesem Weg erheblich unabhängiger, handlungsfähiger und glücklicher geworden.
Hallo somlu,
AntwortenLöschenDanke für Deinen Hinweis!
Dass ist auch genau das, worauf ich in meinem Blog u.a. hinaus möchte: Ich möchte erklären, NIEMALS rechtfertigen. Ich finde, dass beides sehr gut geht, dass beides getrennt werden kann. Und "das erklären" ist sicher auch etwas, was bei der individuellen Aufarbeitung helfen kann, solange man nicht in Selbstmitleid und eben dem Rechtfertigen verfällt.
Von dem "Erklären" sind wir leider auch als gesamte Gesellschaft noch weit entfernt, aber auf dem Weg.