Mittwoch, 10. April 2013

Neue UNICEF Vergleichsstudie - Gewalt gegen Kinder wurde ausgeblendet



Die neue vergleichende „UNICEF-Studie zur Lage der Kinder in Industrieländern“ ist veröffentlicht worden. Deutschland belegt insgesamt den Rang 6. Nicht weiter verwunderlich ist, dass die USA wieder sehr schlecht abgeschnitten haben, sie belegen Platz 26 von 29. 

Die Macher der Studie haben angemerkt, dass sie keine Daten zur Kindesmisshandlung- und –vernachlässigung aufnehmen konnten, weil es keine vergleichbaren Daten gibt. Außerdem sei es schwierig, eine einheitliche Definition zu finden, was denn alles unter Gewalt zu verstehen sei. (siehe Seite 15 im Bericht)
Interessant ist, dass UNICEF es in einer 2010 veröffentlichten Studie geschafft hat, das Ausmaß der Gewalt gegen Kinder für diverse Schwellen- und Entwicklungsländer zu erfassen. Es wurden klare Definitionen aufgestellt und vergleichbare Daten gesammelt. Das selbe schaffte UNICEF auch in einer 2009 veröffentlichten Studie.
Warum gelingt dies außerhalb des eigenen Lebenszirkels (denn UNICEF wird ja weitgehend aus den Industrienationen heraus finanziert und organisiert) und nicht in dem eigenen?

Eine für Kinder sehr bedeutsame Lebenssituation wurde also erneut in der o.g. Vergleichsstudie ausgelassen. Dies stellt einen wesentlichen Mangel dar, der unbedingt bis zur nächsten Vergleichsstudie behoben werden sollte. Denn wie kann man die Lebenssituation und das gefühlte Glück von Kindern erfassen, wenn man sich nicht mit der Gewalt befasst, die immer noch eine Mehrheit auch in vielen Industrienationen in den Familien erlebt?

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