"Die Armee zerstört dich, und dann baut sie dich wieder neu auf. Und dann erkennst du, wer du wirklich bist.", sagt ein Mitglied der US-Marines im Weltspiegel Bericht ("Freiwillige vor! Ansturm auf die Armee" vom 1. November 2009) zu seiner Freundin, um diese zu überzeugen, zur Armee zu gehen.
Diese Aussage zeugt davon, dass sie von einem Menschen ohne wirkliche innere Identität kommt. Wer von der Armee - unter einer traumatisierenden Ausbildung - gesagt bekommen muss, wer er ist, der muss innerlich zerissen und von einem Fremdsein bestimmt sein. Und in der Tat zeigt der ARD Bericht, wie derzeit insbesondere Jugendliche aus trostlosen Orten und Ghettos der USA rekrutiert werden. Ihr Leben vor der Armee war geprägt von Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Gewalt und Kriminalität.
"Haben sie keine Angst, mit ihrem Leben für diese Entscheidung zu bezahlen?", fragt ein Journalist eine zukünftige Rekrutin. "Dieses Risiko nehme ich in Kauf.", sagt Dominique. "Denn hier, wo ich wohne, da kannst Du auch beim Spazierengehen erschossen werden."
Diese Leute bekommen eine "neue Identität" und eine Waffe, dann werden sie in alle möglichen Ecken der Welt geschickt, um die Freiheit der westlichen Welt zu verteidigen. Wen wunderts, dass dies nicht funktioniert.
Im Grundlagentext habe ich versucht darzustellen, wie Fürsorge und Liebe in der Kindheit Menschen (diese bilden nämlich sehr wahrscheinlich u.a. eine eigene, sichere Identität aus!) davon abhalten kann, zur Armee zu gehen bzw. wie gewaltbelastete familiäre Hintergründe und Trostlosigkeit das Fundament für das Militär ist. Dies wird erneut durch den Weltspiegelbericht bestätigt. (Nebenbei bestätigt der Bericht auch erneut die traumatisierende Ausbildung von US-Soldaten)
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