Über mögliche Gruppfenfantasien habe ich seit EHEC und dem Libyen-Einsatz nichts mehr geschrieben. Zwischenzeitlich regierte ja weiterhin die ökonomische Krise die Schlagzeilen. Allerdings, so meine Wahrnehmung, waren die Krisennachrichten der letzten Wochen nicht zu emotional, sondern liefen nebenbei daher wie eine Selbstverständlichkeit. Derzeit ändert sich die emotionale Lage, so mein Eindruck. Der französische Sozialist Montebourg wirft Angela Merkel aktuell vor, sie wolle "den Euro töten" und mache „Bismarcksche Politik". (Welt, 30.11.11)
Der SPIEGEL titelt aktuell mit einem gespaltenen Euro.
Die Krisennachrichten werden auch in anderen Medien wieder emotionaler und wort- bzw. bildgewaltiger. Dazu kommen seit einiger Zeit immer wieder Berichte über den Säuglingstod in Krankenhäusern, aber auch gehäuft Berichte über Kindestötungen und Gewalttaten (Breivik, rechter Terror und ähnliches). Nebenbei erleben wir einen Eskalationsprozess mit dem Iran. Mittlerweile titel z.B. die Welt sogar damit, dass Deutschland in Gefahr sei: „Iran plant offenbar Anschlag in Deutschland“
Ich bin kein systematischer Beobachter und gebe wie gehabt nur hier und da mal meine persönlichen Gedanken zu emotionalen Prozessen zu Protokoll. Wir werden sehen, ob sich die Gruppenfantasien in den kommenden Wochen weiter verdichten und es zu weiteren irrationalen Bildern und Wortgefechten kommt.
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Falls nicht, schau da ruhig mal rein. Thematisch ist das nicht ganz unähnlich, die Punkte "Triggererlebnisse durch Kindheitserfahrungen" und (in letzter Zeit vor allem) die Entwicklung öffentlicher Ängste, Feindbilder und Gegenströmungen (Occupy) werden da ausführlich behandelt.
Ja, ich kenne den Blog. Ich bin dort auch verlinkt. Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn auch private Blogs das Thema behandeln. Mir persönlich ist der Blog zu ideologisch, zu "auf die große Revolution wartend". Psychohystorische Themen wurden auch eher in der Vergangenheit behandelt.
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