Samstag, 4. August 2012

Die Welt muss hinschauen! Wie Gewalt gegen Kinder aussehen kann. Zwei Videos


Ich habe schon unzähliges über Kindesmisshandlung und auch etliche Erfahrungsberichte gelesen (die mir zum Teil die Tränen in die Augen getrieben haben). Ich habe kürzlich zwei Videos gesehen, die mich komplett schockiert haben. Im ersten Video (das bei der ersten Onlinestellung Millionen mal angeklickt wurde) hat eine mutige jugendliche Tochter eine Misshandlungsszene heimlich aufgenommen und einige Jahre später online gestellt. Ihr Vater - William Adams - ist in den USA Familienrichter….  So weit ich in Medienberichten gelesen habe, wurde der Vater nicht für diese Misshandlung bestraft, weil sie zu lange zurücklag...

Das zweite Video zeigt eine  malaysische Mutter, die über drei Minuten lang ihr Baby misshandelt, während ihre etwas ältere Tochter dabei zusehen muss. Dieses Video ist derart schlimm, dass ich nur noch weinen konnte und große Wut empfand. 

Ich habe nicht vor, öfter nach solchen Videos zu suchen, da sie mich wirklich belasten. 

Sehr oft habe ich innerhalb von Diskussionen erlebt, dass die Folgen der Gewalt gegen Kinder (dabei vor allem auch die politischen Folgen) abgewehrt werden, nicht gesehen werden wollen, bagatellisiert werden oder Ablenkungsmanöver innerhalb der Diskussionen erfolgen. 

Mensch schaue sich diese beiden Videos an, das eine zeigt die 7 minütige Misshandlung (sowohl körperlich als auch psychisch) einer Jugendlichen, das andere über drei Minuten die Misshandlung eines Babys. Die meisten Kinder werden bereits ab dem Kleinkindalter misshandelt. Das, was wir z.B. in dem Video mit der Jugendlichen sehen, geschieht so oder so ähnlich bereits gegenüber 2 bis  4  Jahre alten Kindern!! Das zweite Video zeigt sogar die Misshandlung von einem Baby, auch dies ist keine Seltenheit (und kam historisch um so häufiger vor, je weiter wir zurückschauen). Wir sehen einige Minuten Lebensrealität und Kindheitsalptraum. Wir sehen pure elterliche Folter. Beide Erlebnisse an sich zerstören etwas bei den Kindern. Nun, die  Abhängigkeit von Eltern endet aber nicht nach einigen Minuten, sie dauert über Jahre. Jahrelang müssen sehr viele Kinder solche Folter erleben!  Das ist unvorstellbar, aber es ist Realität. Wenn man sich diese zwei Schicksale anschaut und um die Zahlen weiß, die ich hier im Blog veröffentlich habe, dann wird einem wirklich schlecht. 

Nun sage mir nochmal einer, dass dies KEINE Auswirkungen auf eine ganze Gesellschaft hat, wenn 25, 30 oder 50 %, in manchen Regionen (z.B. in Afrika) auch bis zu 80 %  der Kinder misshandelt werden. Solche Zahlen findet man in vielen Krisenregionen auf dieser Welt, u.a. auch in Syrien, was ich im vorherigen Beitrag ausführte. 

Wie blind muss Mensch sein, solche Zusammenhänge nicht sehen zu wollen. Wie blind muss Mensch sein, wenn nicht erkannt wird, dass die Gewalt gegen Kinder die Wurzel von allen erdenklichen destruktiven Entwicklungen und individuellen wie auch gesellschaftlichen Problemen ist. Wer sich emotional vorstellen kann, was Kindesmisshandlung bedeutet, wer hinschaut, wie Kindesmisshandlung abläuft  und wie weit diese verbreitet ist, der kann nicht untätig bleiben. Die Welt muss endlich verstehen, dass wir international die Alarmglocke läuten müssen, dass wir einen gut durchdachten, gut finanzierten und vernetzten „Marshallplan“ für weltweiten Kinderschutz brauchen, sofort, jetzt, heute. Denn jeden Tag gehen diese Kindheitsalpträume weiter, jeden Tag geht etwas bei vielen Kindern kaputt und verloren, jeden Tag, den wir nicht effektiv gegen Gewalt gegen Kinder ankämpfen, ist ein weiterer verlorener Tag.  

Ich möchte an dieser Stelle auch wieder an das hier in der Blogleiste stehende Zitat von Prof. Dr. med. Peter Riedesser  erinnern:
"Je mehr Kinder bei uns und weltweit vernachlässigt, geschlagen, gedemütigt werden und in Hoffnungslosigkeit und Hass abgleiten, desto höher ist das destruktive Potential in unserem eigenen Land und weltweit. Vor diesem Hintergrund ist Kinderschutz zu einer Frage des Überlebens geworden. Weltweiter Kinderschutz ist der Königsweg zur Prävention nicht nur von seelischem Leid, sondern auch von Kriminalität, Militarismus und Terrorismus. Er sichert die Demokratie und den friedlichen kulturellen und ökonomischen Austausch. Unsere gesamte Kreativität und Entschlossenheit ist gefragt, dies zu realisieren. Wenn wir alle dies wollten in einem einzigartigen solidarischen Akt, hätten wir dafür auch das Wissen und die Mittel. "

1 Kommentar:

  1. Noch mehr zum Tema Folter, getarnt als Hilfe:
     http://www.archeviva.com/andrea-jacob-haelt-in-bruessel-die-rede-zur-aufdeckung-von-folter/ und

    https://youtu.be/u_uoR29r4-0

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