Das weltweite, enorme Ausmaß vielfältiger Gewalt gegen Kinder und die An- oder auch Abwesenheit von Mitgefühl sind für mich zentrale Aspekte der Kriegsursachen-/Extremismusforschung, denen ich hier nachgehen möchte. Meine Grundfrage lautet: Wie politisch war und ist Kindheit?
Dienstag, 12. Dezember 2017
Jahreswechsel: Kurze Info zum Buchprojekt und Blog
Das Jahr 2018 kommt näher. Insofern wollte ich kurz etwas zum Stand meines Buchprojektes schreiben. Ich habe meinen Text "Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an" mit Blogbeiträgen (bzw. Teilen daraus) und ergänzenden Infos verschmolzen. Derzeit umfasst das Buch bereits fast 140 Seiten. Die Literaturliste an sich umfasst ergänzend bereits über 20 Seiten. Auch einen Buchtitel habe ich schon. Vermutlich werden am Ende deutlich über 200 Seiten heraus kommen, nur Inhalt.
Ich habe auch vieles aufgenommen, über das ich bisher noch nichts geschrieben habe. Mir juckt es entsprechend sehr in den Fingern, diese Infos schon jetzt rauszuhauen, weil ich es gewohnt bin, einfach drauf los zu schreiben und dann zu veröffentlichen. Nun ja, ich werde mich noch gedulden müssen.
Ich denke, dass das Buch recht gut wird. Aus Erfahrung rechne ich allerdings nicht mit all zu viel Reaktionen und Aufmerksamkeit. Letztlich lasse ich das Ganze einfach auf mich zukommen.
Am meisten Bauchschmerzen bereitet mir eigentlich die Überlegung, wie ich es veröffentlichen soll. Ich habe da einige Möglichkeiten vor Augen, kann mich aber noch nicht wirklich entscheiden. Na wir werden sehen.
Ziel ist es für mich, im Sommer 2018 mit dem Text fertig zu sein. Zeitgleich oder spätestens zum Herbst 2018 möchte das Ganze dann veröffentlichen. Das ist zumindest der Plan. Was für manche, die den Text dann lesen werden und meinen Blog noch nicht kennen, vielleicht eine Art Anfang sein wird, ist für mich auf eine Art ein Ende. Irgendwann ist alles Wesentliche ausgeleuchtet. Es geht dann nur noch darum, wie lange es dauert, bis die (Welt)Gesellschaft dieses Wissen Stück für Stück in ihr Bewusstsein kommen lässt und in der Folge Prävention von menschlicher Destruktivität durch mehr Kinderschutz beschleunigt vorantreibt.
Zur Entwicklung des Blogs:
Die Zugriffe gehen seit 2016 zurück. Was verständlich ist, weil ich auch immer weniger geschrieben habe. 2015 und noch Anfang 2016 gab es teils Spitzen von fast 10.000 Zugriffen pro Monat. Derzeit pendelt der Blog so um die 6.000 Zugriffe und bewegt sich langsam auf insgesamt 500.000 Zugriffe zu (Zugriffe spiegeln nicht die Anzahl der Besucher wider, sondern die Anzahl der Seitenzugriffe!). Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen viele Besucher auch aus den USA und Russland. Googel liebt weiterhin meinen Blog. Bzgl. diverser Suchbegriffe ist der Blog sehr gut zu finden.
Hallo, hier Bianca Wessely
AntwortenLöschenich glaube ich hab Ihnen 2014 oder so eine Mail geschrieben mit der Bitte, ein Buch zu veröffentlichen. :-) Nun ist es also bald soweit.
Freundliche Grüße
Hallo,
AntwortenLöschenJa, ich erinnere mich. Und damals habe ich, glaube ich, stark abgelehnt, jemals ein Buch zu schreiben :-).
interessanter Artikel in der NY Times:
AntwortenLöschenhttps://www.nytimes.com/2018/02/01/well/mind/how-childhood-trauma-can-affect-your-long-term-health.html?
Danke für den link. Die ACE Studien habe ich bereits in dem Buch aufgenommen und ihnen viel mehr Raum gegeben, als bisher im Blog.
AntwortenLöschenHallo aus Österreich! Ein paar meiner StudienkollegInnen haben beschlossen, eine Alice Miller Foundation zu gründen - diese wird ja erfreulicherweise immer wieder bei Ihnen zitiert! www.alice-miller.org .
AntwortenLöschenDoris Jarosch
Hallo Doris,
AntwortenLöschenna dann viel Erfolg :-) !
Viele Grüße
Sven
http://m.spiegel.de/video/re-gewalt-gegen-kinder-wenn-eltern-zu-taetern-werden-video-99014706.html
AntwortenLöschenhttp://www.deutschlandfunkkultur.de/gewalt-gegen-kinder-geschlagen-geschuettelt-und-gequaelt.976.de.html?dram:article_id=418923
AntwortenLöschenmoin moin,
AntwortenLöschenzwar hab ich noch keine antwort auf meine anfrage wg aktualität des blogs, aber aus den kommentaren erkenne ich nun, dass er noch aktuell ist.
angelockt hat mich der titel: "Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an..." daraus meine gegenfrage: Ist das so?
ich denke, zum nachweis reichen wohl kaum einige einzelne biografien, die diese these bestätigen. denn worin manifestiert sich kindesliebe?
"wer liebt, der züchtigt" war jahrtausendelang richtlinie in der kindererziehung. gab es deshalb so viele kriege früher? oder waren es dann nicht eher viel zu wenige, wenn die these "Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an..." stimmen sollte?
ich war lange zeit in afrika. da wurden kinder durchaus noch gschlagen, aber sehr selten und ganz anders als bei uns, nicht enthemmt und wutentbrannt, sondern in kulturell, rituell anerkannter tradition. trotzdem waren und fühlten sich die kinder geliebt. im miteinander waren sie auffallend friedfertig. es gab kaum geschrei+gezerre um rangorddnung, spielzeug usw. sie gingen freundlich miteinander um, konnten teilen...usw.
in unserer kultur werden sie dagg von klein auf zum "wettbewerb" angehalten, zu kämpfen, sich "durchzusetzen", ihren platz zu erobern... ist diese erziehung zu "mein kampf" nicht eher eine "Kriegsursache" - wenigstens im "clash der civilisation" wie GW Bush es nannte?
Wenn der Krieg der Vater aller Dinge ist, ist dann nicht der überfluss zeichen für kriegerische ambitionen/kulturen und armut+mangel zeichen von friedfertigen, bedarfsdeckenden kulturen?
bei den diskussionen um kindesmisshandlungen erscheinen in unserem kulturkreis immer wieder bilder von geschlagenen und geschüttelten kindern. wo bleiben die bilder von kindern, die völlig artfremd von klein auf im regelfall (!) alleingelassen mit KM-flasche+kuscheltier in ihrem bett+zimmer aufwachsen müssen?
es mag sein, dass aus dieser "Zucht" keine kriegsherren wie in sparta "gebildet" werden, aber müssten dadurch nicht wenigstens angst + "psychotraumatische belastungsstörungen" viel häufiger vorprogrammiert sein?
Hallo Sven,
AntwortenLöschenich habe da was für Dich: Ein Vortrag der forensischen Psychiaterin Nahlah Saimeh.
https://www.nahlah-saimeh.com/index.php/nahlah-saimeh-interviews
Vortrag auf der linken Seite.
Viele Grüße
Heike
Hallo,
AntwortenLöschenalso irgendwie habe ich den Kommentar von magbon übersehen.
Falls Du noch hier ließt, Deine Frage wird durch mein Buch beantwortet werden.
Danke auch an Heike, ich habe da bisher aber nur kurz reingeschaut. Die Psychiaterin scheint mir allerdings in ihren Texten eher weniger auf Kindheitsleid einzugehen.
Viele Grüße
Sven
Hallo Heike nochmal,
AntwortenLöschenich habe das Video bzw. den Vortrag jetzt gesehen.
Insofern muss ich meinen vorherigen Kommentar etwas aufweichen, denn sie geht ja ausführlich auf die Kindheitserfahrungen ein.
Ich glaube, ich persönlich bin mittlerweile zu politisch bei dem Thema. Jedenfalls stört mich ihr Schlussteil und ihr philosophisches Einlassen auf das Böse.
Warum können Psychiater am Ende nicht einfach mal laut aussprechen, dass mehr Kinderschutz ihr forensisch-psychiatrisches Arbeitsfeld langfristig gesehen weitgehend entlasten würde?
Hallo Sven,
AntwortenLöschenich teile Deine Kritik.
Gut fand ich z.B. den Teil über die neurobiologischen Erkenntnisse. Das untermauert das Thema nochmal auf einer naturwissenschaftlichen Grundlage, was im Sinne der Überzeugungskraft auch bei Skeptikern immer gut ist.
In der Zeit war ein sehr guter Artikel über Gewalt und die Folgen in den USA.
https://www.zeit.de/2018/31/highschool-alabama-schueleraustausch-wiedersehen
Als ich den Artikel aufgerufen habe, war er noch nicht kostenpflichtig und frei lesbar.
Viele Grüße
Heike