Freitag, 8. April 2022

Alarming study: Adverse Childhood Experiences are increasing in the US!

The public and especially the psychohistorical community should know about a new study from the US:

Adverse Childhood Experiences Across Birth Generation and LGBTQ+ Identity, Behavioral Risk Factor Surveillance System, 2019”, published online: March 23, 2022, American Journal of Public Health 

It's about Adverse Childhood Experiences (ACEs) of the US population. (I present the data and results below.) At first glance, the title of the study suggests that it is primarily about sexual minorities, which is not true. A total of 56,262 people were interviewed. Of these, only 5.11% belong to a sexual minority.

What particularly alarms me about this study is the negative trend regarding younger generations!

First an overview:

19.26% of the current sample (n = 56 262) reported 4> ACEs! 

This is more than in previous BRFSS surveys between 2011-2014 (result: 15.81% = 4 or more ACEs). 

Currently every 5th US-American belongs to the high-risk group with regard to health and behavior problems (according to the earlier data, it was every 6th)! 

Note: This is the average value! Take a look at the details: 

4 or more ACEs:

Baby Boomers: 14.69%

Generation X: 22.31%

Millennials: 26.77%

Generation Z: 26.78%

Currently every 4th US-American of the younger generations belong to the high-risk group with regard to health and behavior problems! The data can also be interpreted as follows:
The US society is a traumatized society!

Here are some excerpts regarding the (often traumatic) stress factors (in childhood) by generation (from the current study):

Emotional abuse:

Baby Boomers: 29.99%

Generation X: 35.28%

Millennials: 41.77%

Generation Z: 44.53%


Household depression:

Baby Boomers: 12.28%

Generation X: 17.84%

Millennials: 26.37%

Generation Z: 31.47%


Household incarceration:

Baby Boomers: 4.18%

Generation X: 7.85%

Millennials: 13.86%

Generation Z: 16.43%


Household drug use:

Baby Boomers: 6.25%

Generation X: 12.04%

Millennials: 17.04%

Generation Z: 15.74%


Parental divorce:

Baby Boomers: 19.87%

Generation X: 35.64%

Millennials: 42.38%

Generation Z: 40.87%


For other ACE-Scores (household alcoholism, interpersonal violence, physical abuse, sexual violence) there is no significant increase. I would like to mention that the extent of physical abuse in all generations is high at approx. 25%.

With regard to the drug/opioid epidemic in the US, rising suicide rates, but above all with regard to the deep political division/polarization (including the catastrophic Donald Trump presidency), I would suspect connections to the high level of ACEs. 

It remains for me to note that the “baby boomer” generation is often not used to reporting on stressful childhood experiences. In addition, high ACE-scores have been shown to lead to premature death, so that the high-risk group may be underrepresented in the surveys. But this could only partly explain the bad trend.

I assume that this negative trend is real!


11 Kommentare:

  1. Michael Kumpmann9. April 2022 um 19:02

    Sagt das jetzt aber nicht das krasse Gegenteil dessen aus, was Du sonst erzählst? Laut den Daten wird die Situation betrefflich Kindesmissbrauch deutlich schlimmer und nicht besser.

    Und laut den Daten sind die jungen Leute in den USA eben NICHT die geistig Gesündesten. Das würde eher darauf hinweisen, dass das, was Konservative Autoren sagen, stimmt, und insbesondere die USA eine Generation on massenhaft psychisch Kranken produziert.(Würde auch dazu passen, dass gerade in den USA bei Protesten ständig Leute auffallen,die mindestens ne Entwicklungsstörung wenn nicht sogar ne schwere psychische Störung haben. Und das sowohl bei den politisch Rechten, als auch bei den Linken. Man kennt die Bilder aus den USA, wo Protestierende ein merkwürdig kleinkindhaftes Benehmen an den Tag legen. Siehe z.B. was Ich Dir mal geschickt hab, wo ne Frau rumbrüllte und wild mit ihren Armen rumfuchtelte. Die Frau war ca. 30, aber das ganze Auftreten wirkte wie ein 5 jähriges Kind. )

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  2. Michael Kumpmann9. April 2022 um 19:07

    Irgendwie erinnern diese Daten auch erstaunlich an Strauss/Howes Buch "The third turning", wo die gesagt hatten, dass man geschichtlich eine zyklische Entwicklung mit Fortschritten hat, die aber irgendwann kippen und die Gesellschaft in eine Katastrophe rollen lassen. Der 2. Weltkrieg war laut denen die letzte große Katastrophe und wir seien auf dem Weg in eine Weitere. (Trumps Berater Bannon ist Anhänger dieser Theorie gewesen und hat eigentlich auf Trump eingewirkt, dass man die Amerikaner auf diese Katastrophe orbereiten müsste.)

    Und laut denen wären die Boomer diejenigen, die es eigentlich im aktuellen Zyklus am Besten gehabt hätten, und genau nach denen sei der Kipppunkt erreicht wurden, wo die Abwärtsspirale einsetzte.

    Und die Daten scheinen deren Buch erschreckend genau zu bestätigen.

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  3. Michael Kumpmann9. April 2022 um 19:15

    Aber moment mal. Die Boomer waren die Generation mit dem geringsten Drogenkonsum? Dachte immer, Baby Boomer wären die Hippie/Alt 68er Generation gewesen. Und ich dachte immer, die hätten zumindest bei manchen Substanzen wie Pilze, LSD oder Gras nen legendär hohen Drogenkonsum gehabt. (OK. Zu Drogen im Allgemeinen gehören auch Dinge wie Meth, Crack etc. und das war damals eher weniger beliebt. Das kam erst später.)

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  4. Michael Kumpmann9. April 2022 um 19:35

    Jetzt hab ich gerade nen harten Gedanken.

    Kann es irgendwie sein, dass so einige Trends, die ich abscheulich finde (Internet Porno Sucht, Lolicon, zunehmende Realitätsflucht mit Zeug wie Moe etc., die Tatsache, dass politische Diskussionen irgendwie immer mehr in blanke Hasstiraden ausarten, die Zerstörung sozialer Netze im realen Leben und deren Ersatz durch halbgare Online Ersatzmöglichkeiten, manche zunehmende Niederträchtigkeit im Online Dating auf Seiten wie Tinder, die Incel Epidemie und einiges Anderes), möglicherweise mit einer Epidemie psychischer Störungen korrelieren?

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  5. "Sagt das jetzt aber nicht das krasse Gegenteil dessen aus, was Du sonst erzählst?"

    Ja, leider! Es gab ältere Daten, die einen Rückgang von vor allem Gewalt gegen Kinder in den USA belegten. Bzgl. körperlicher und sexueller Gewalt gab es ja auch bei dieser aktuellen Studie keinen Anstieg. Was mich schockiert ist, wie die neuen Daten jetzt einen deutlichen Anstieg von emotionalen Misshandlungen zeigen. Das wird nicht ohne Folgen bleiben.

    Meine positive Prognose für auch gesellschaftlichen Fortschritt in den USA muss ich jetzt überdenken...

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    1. Ist es nicht auch möglich, das über gewisse Probleme wie emotionale Gewalt mehr gesprochen wird?

      Ich habe den Eindruck, dass gerade bei vielen älteren vor allem für psychische/emotionale Gewalt kein Bewusstsein da ist.

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    2. Ist es nicht auch möglich, das über gewisse Probleme wie emotionale Gewalt mehr gesprochen wird?

      Ich habe den Eindruck, dass gerade bei vielen älteren vor allem für psychische/emotionale Gewalt kein Bewusstsein da ist.

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  6. Michael Kumpmann11. April 2022 um 13:03

    Stimmt. Ich finde das auch extrem erschreckend.

    Wobei ich wie gesagt leider gestehen muss, so einige Bilder der USA in den letzten 8 Jahren deuteten wie gesagt an, dass da genau solche Sachen gerade schlimmer werden. Insbesondere auch betreffend des politischen Klimas. Manche Bilder (auf allen Seiten) sind erschreckend.Insbesondere weil die Bereitschaft, Gewalt anzudrohen, extrem steigt.

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  7. Ja, daran muss man denken, Marco.
    Auch daran, dass ältere Menschen auch schlechter erinnern, was früher war.

    Allerdings: Auch für die Vorgängerstudie (siehe Link im Text) gelten die gleichen Schwierigkeiten. Hier war das Ausmaß der ACEs allerdings niedriger.

    Insofern ist es leider so, dass der Anstieg real zu sein scheint.

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  8. Michael Kumpmann20. April 2022 um 22:06

    Ja. In gewisser Weise haben Leute wie Gillez Deleuze und Felix Guattari schon "gewonnen". Es kam zwar nicht wie die wollten, zu einer Art "gutem Joker" (spiele da auf die Figur bei Batman an. Der Joker ist sehr nah, an dem, was sie meinten), der quasi so einen schweren Dachschaden hat, dass er sich an gar keine sozialen Regeln hält und in kein gesellschaftliches Korsett pressen lässt und so ermöglicht, die Lebenslügen der Gesellschaft weg zu wischen und alles neu zu denken. Jedoch gab es eine starke entstigmatisierung psychischer Krankheiten.

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  9. Neue Studie dazu:

    Adults’ exposure to adverse childhood experiences in the United States nationwide and in each state: modeled estimates from 2019-2020


    https://injuryprevention.bmj.com/content/early/2024/01/18/ip-2023-044935-0.long

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