Dienstag, 12. September 2017

Gegen rechte Besucher, AfD & Co., aber für reife Persönlichkeiten!

Da derzeit meine gesammelten Daten bzgl. des Ausmaßes von Kindesmisshandlung in diversen Ländern (auch denen, aus denen derzeit viele Menschen nach Deutschland geflohen sind) von rechten, AfD-freundlichen und Verschwörungstheorie-gewaschen Blogs entdeckt worden sind, möchte ich hier gleich eine kleine Stellungnahme abgeben:

1. Ich distanziere mich von solchen Seiten deutlich!

2. Das Wissen um das Ausmaß von Kindesmisshandlung in der Welt erfordert einen überlegten, rationalen und reifen Umgang damit und Präventionsarbeit, die Jahrzehnte dauern wird. Ich spreche AFD-Leuten und rechten Gesinnungsbrüdern und -schwester eine reife Persönlichkeit ab! Daten über die Verbreitung von Kindesmisshandlung werden solche Leute vor allem aus irrationalen Motiven heraus nutzen, das wird entsprechend wenig bringen und destruktiv wirken.

3. Menschen, die heute zu extremen Denken neigen, sind - darum handelt mein Blog - meist die einst gedemütigten, ungeliebten Kinder von gestern. Die Daten über Kindesmisshandlungsraten bzgl. "Ausländern" werden insofern gerade unter Extremisten ungute Projektionen auslösen und Irrationalität nochmals verstärken. Fasst Euch lieber an die eigene Nase!

4. Wo wir schon bei der eigenen Geschichte sind: Deutschland war einst Meister im Kinderprügeln und Kinderdemütigen. Dies bedingte u.a. zwei Weltkriege. Heute sind deutsche Eltern mit führend in der Welt, was gewaltfreie Erziehung und Kinderfürsorge angeht. Dies bedeutet nicht, dass wir heute auf andere Kulturen verächtlich herabschauen dürfen, sondern dass wir bewusst aus unseren Erfahrungen heraus die Welt und vor allem die Kindererziehung voranbringen müssen.

5. Daten über Kriminalitäts- und Gewaltraten, die zeigen, dass bestimmte Ausländergruppen krimineller sind als deutsche, kann und sollte man öffentlich besprechen. Dies kann man sachlich tun. Für mich sind solche Daten allerdings niemals Rechtfertigung für das Ausagieren von Hass und Menschenfeindlichkeit. Da Gewalthandeln sehr viel mit der Kindheit zu tun hat, bedeutet dies eher, dass die Politik Maßnahmen ergreifen muss, um Menschen aus anderen Kulturkreisen gewaltfreie Kindererziehungspraktiken beizubringen. Wenn wir heute in die Kinder investieren, die hier als Geflüchtete gestrandet sind, dann tun wir etwas für die Zukunft unseres Landes.

6. Kommentare (und auch entsprechende Links), die dem gesunden Menschenverstand und allgemeinen höflichen Umgangsformen widersprechen, werden von mir selbstverständlich gelöscht.

Ende der Durchsage

Donnerstag, 3. August 2017

Wie es hier weitergeht

Es ist kaum zu glauben, aber seit meinen "Zwischengedanken. In eigener Sache" ist mittlerweile fast ein Jahr vergangen. Den regelmäßigen BesucherInnen wird aufgefallen sein, dass die Anzahl der Blogbeiträge 2017 stark zurückgegangen ist. Wobei ich drei sehr wichtige Texte geschafft habe, wie ich finde und zwar diese: hier, hier und hier.

Ich bin jetzt in der Tat relativ regelmäßig dabei, diesen Blog in eine Art Buch zu pressen. Ich brauchte etwas Zeit seit meinen "Zwischengedanken", um mich zu motivieren. Mittlerweile brenne ich endlich darauf, das Projekt voranzutreiben. Es klingt vielleicht in Angesicht des Themas merkwürdig, für mich muss aber auch etwas Spaß dabei sein, damit ich intensiv arbeite (was ich ja neben all den anderen Dingen des Alltags schaffen muss). Spaß am Formulieren, Recherchieren, Entdecken, Zusammenfügen oder einfach dem wissenschaftlichen Arbeiten. Diesen "Spaß" habe ich erst kürzlich wiedergefunden. Ich denke, dass ich erst irgendwann 2018 mit dem Gesamttext fertig sein werde und dann schaue, wie ich ihn veröffentliche. Bis dahin werde ich hier im Blog nicht mehr viel veröffentlichen, es sei denn, zwischendurch brennt es mir unter den Nägeln.

Für mich wird persönlich immer deutlicher, dass ich auf eine Art Schlussstrich zusteuere. Ich fühle mich etwas wie jemand, der die Feuerwehr rufen möchte, damit der Brand gelöscht wird und der sich wundert, warum kaum ein anderer das Feuer überhaupt erkennt und den Notruf wählt. (Oder anders formuliert: Das Ausmaß der Gewalt gegen Kinder in der Welt und die enormen gesellschaftlichen und politischen Folgen daraus müssten eigentlich Tagesthema sein, so wie es der Klimaschutz/Klimawandel ist.) Ich als Mensch mit all meinen Alltagsaufgaben, Arbeit, Familie usw. kann den Brand nicht löschen. Dafür braucht es mehr. Vor allem braucht es auch Zeit, wohl einige Jahrzehnte. Destruktive Kindheiten aus der Vergangenheit wirken einfach zu stark fort.

Mich erstaunt immer wieder auch, dass ich selbst staune, wenn ich recherchiere und Texte schreibe. Das ganze Thema ist einfach unfassbar, auch für mich noch nach all den Jahren. Ich vermute, dass ich am Ende mein "Buch" bestimmt einige male durchlesen werde und dann selbst davor stehe und einfach geschockt bin. Tja, das wollte ich heute einmal mitteilen.