Samstag, 15. Oktober 2011

Gewalt gegen Kinder in Kenia

Ich habe den Grundlagentext um folgenden Text ergänzt:

Afrika ist leider immer noch weitgehend eine „blackbox“, was die Forschung über die Kindererziehungspraxis und Kindesmisshandlung angeht. Bzgl. Kenia habe ich eine interessante HRW-Studie gefunden, die über das hohe Ausmaß von Gewalt gegen Kinder in Schulen berichtet: „For most Kenyan children, violence is a regular part of the school experience. Teachers use caning, slapping, and whipping to maintain classroom discipline and to punish children for poor academic performance. The infliction of corporal punishment is routine, arbitrary, and often brutal. Bruises and cuts are regular by-products of school punishments, and more severe injuries (broken bones, knocked-out teeth, internal bleeding) are not infrequent. At times, beatings by teachers leave children permanently disfigured, disabled or dead.„ (Human Rights Watch, 1999) Es ist naheliegend, dass eine solche Akzeptanz ja geradezu „Normalität“ von Gewalt an kenianischen Schulen gleichzeitig etwas über die Akzeptanz von elterlicher Gewalt aussagt. In der Studie heißt es dazu weiter. „Various forms of corporal punishment (and other punishments like manual labor) have a long pedigree in Kenya. Many Kenyans told Human Rights Watch that physical chastisement has long been accepted in Kenyan homes.” (ebd.)

Quelle: Human Rights Watch, 1999: Kenya Spare the Child: Corporal Punishment in Kenyan Schools. Vol. 11, No. 6 (A) (http://www.hrw.org/reports/1999/kenya/Kenya999.htm#P136_23301)

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Anmerkung: Interessant fand ich dazu auch einen Kommentar von Caroline Fetscher. Sie fragt, woher in Kenia die politische Gewalt kommt und bezieht sich in ihrer Antwort auf o.g. Studie. Fetscher: "Die Schlussfolgerung von Human Rights Watch - ein Schluss, der für jegliche Gewalt dieser Art, überall und in allen Gesellschaften gilt, ist, dass Gewalterfahrung in der Kindheit primär dazu beiträgt, aggressionsbereite Erwachsene hervorzubringen." und "Wenn Konfliktvermittler beginnen, solche Berichte auf die Weise ernst zu nehmen, wie es reife und aufgeklärte Erwachsene könnten, würden schnellere Konsequenzen gezogen. Politisch, diplomatisch und juristisch."

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