Mittwoch, 13. Mai 2020
Kritische Rezension des Buches "Kindheit 6.7" von Michael Hüter
Ein aktueller Artikel der Stiftung Zu-Wendung für Kinder, in dem meine These vom stetigen Rückgang der Gewalt gegen Kinder und auch mein optimistischer Blick auf die Zukunft und positive Entwicklungen den eher pessimistischen Thesen von Michael Hüter gegenübergestellt wurden, motivierte mich sehr dazu, das Buch Kindheit 6.7 von Michael Hüter (2018 in dem von Hüter gleichzeitig gegründeten Verlag Edition Liberi & Mundo erschienen) zu lesen. Das Buch an sich hatte ich schon früher wahrgenommen. Jetzt folgt also meine recht kritische Rezension.
Noch ein Wort vorweg: Ich hoffe sehr, dass meine Rezension nicht als „Hahnenkampf zwischen Männern“ aufgefasst wird. In dem o.g. Artikel wurden meine und seine Sichtweisen gegenübergestellt, was nicht meine Idee war. Mir geht es nicht darum, diese Gegenüberstellung aus Eitelkeit zu „gewinnen“. Meine Motivation, etwas über Hüters Buch zu schreiben, resultiert viel mehr aus einem Gefühl der Notwendigkeit heraus, denn ich halte seine Thesen zum Teil für kontraproduktiv. Und: Hüter vertritt seine Sichtweisen relativ laut und findet auch Gehör. Hüter tauchte z.B. mehrfach als Interviewpartner für die Verschwöhrungstheorienplattform KenFM auf. Aber auch Focus-Online hat breite Gastkommentare von Hüter veröffentlicht. In einem Focus-Artikel (09.04.2020: Kindheitsforscher warnt: Hört auf, eure Kinder in Kitas zu geben!) schreibt Hüter u.a.: „Noch nie in der Geschichte der Menschheit – außerhalb von Kriegszeiten – erging es der großen Mehrheit an Kindern seelisch und emotional – man mag es auch psychisch nennen – so schlecht wie heute.“
Das ist der zentrale Befund, der auch sein Buch durchzieht. Die wesentliche Ursache für diese von ihm ausgemachte Situation für Kinder sieht er vor allem in der frühen „Weggabe“ von Kindern in Krippen, Kitas und später auch (Ganztags-)Schulen. Der oben zitierte Satz lädt dazu ein, kritisch hinterfragt zu werden. Was mich vor allem interessiert hat war, welche Datengrundlage Hüter für seine steile und auch anklagende These zu bieten hat.
Sein Buch sei „jahrelang investigativ recherchiert“, steht in der Inhaltsangabe. Im Untertitel des Buches steht „Ein Manifest“. Hüter selbst wird u.a. als Kindheitsforscher und Historiker vorgestellt. In Anbetracht dieses Vorspanns sollte man davon ausgehen, dass der Autor sich gründlich auf viele wissenschaftliche Erkenntnisse, Daten und Veröffentlichungen bezieht, um sein Manifest zu untermauern. Dem ist aber zu meinem großen Erstaunen nicht wirklich der Fall. Nur 76 Bücher sind im Literaturverzeichnis angegeben, darunter vor allem Erziehungsratgeber, Pädagogikbücher und zum nicht unwesentlichen Teil auch so etwas wie Lebensberichte, Romane oder einzelne philosophische Arbeiten. Forschungsarbeiten von Wissenschaftlern finden sich kaum. Wissenschaftliche Fachartikel aus entsprechenden Journalen und Fachzeitungen findet man gar nicht. Ebenso findet man im Verzeichnis keine Verweise auf naheliegende Datenquellen wie Forschungsinstitute, Statistikportale, Bundesministerien, Kinderschutzorganisationen oder Organisationen wie der WHO. Dies alles erstaunt. Das Literaturverzeichnis alleine deutet also auf eine dünne Datengrundlage hin, was sich bei der Lektüre des Buches auch bestätigt.
Im Inhaltsverzeichnis steht folgendes: „Wir haben in der gesamten industrialisierten Welt den Blick für die Kompetenzen von Kindern verloren und eine Welt erschaffen, die gegenwärtig etwa 50 Prozent(!) der Kinder krank und viele junge Menschen buchstäblich verrückt werden lässt.“ Diese Textstelle findet sich so auch im Buch auf Seite 14.
Auch die erste Seite des Vorspanns beginnt mit einem pessimistischen Blick auf die Situation von Kindern und Jugendlichen: „Bereits über 5o Prozent aller heranwachsenden Kinder in Deutschland und Österreich (und auch andernorts) zeigen nicht altersadäquate Auffälligkeiten oder Defizite. Entweder im somatischen Bereich (Adipositas/Magersucht), im Bereich sozialer Kompetenzen (Sozialisierungsmängel, Regelabsentismus, Beziehungsarmut), oder motorischer und kognitiver Kompetenzen. Hinzu kommt ADHS, immer früher einsetzender regelmäßiger Alkohol- und Drogenkonsum, und schließlich auch noch (vereinzelt schwere) Gewalt- und Kriminaldelikte, manchmal schon von 12 und 13-Jährigen. Das alles wird bei Kindern unter 14 Jahren in einem breiten Ausmaß beobachtet und festgestellt. Zweifelsohne ist dies alles mehr als alarmierend“ (S. 11). Immerhin wird an dieser Stelle deutlicher, was Hüter in diesem Kontext eigentlich unter „krank“ und „verrückt“ versteht.
Vor allem im ersten Kapitel werden dann auch einige Zahlen und auch Quellen genannt (die o.g. Aussagen wurden vorher in den Raum gestellt). Im gesamten ersten Kapitel, das einleitend die katastrophale Situation der Kinder deutlich machen soll, bedient sich der Autor häufig bei Zeitungsartikeln (vor allem aus dem KURIER). Zwischendrin werden allerdings immer wieder auch Zahlen und Daten aufgeführt und auch Feststellungen gemacht, ohne dass dafür Quellen genannt werden. Beispiele: Auf Seite 19: Raufunfälle im Jahr 2005 = 95.000 (ohne Quelle!); auf Seite 21: Ca. 24 bis 28 % der Kinder in Deutschland und Österreich im Alter zwischen 7 bis 14 Jahren seien übergewichtig (ohne Quelle!); Seite 33: 60 % der Lehrer stünden vor dem psychischen und physischen Kollaps (ohne Quelle!).
Im weiteren Textverlauf finden sich dann Sätze wie diese, die sich auf „verschiedene Berichte von Lehrern, Direktoren, Pädagogen und Psychologen“ beziehen würden: „Alle, die ihren Beruf schon Jahrzehnte ausführen, stellen zumeist im Nebensatz oder als Schlussbemerkung fest: Vor 30 Jahren habe es alle diese Verhaltensauffälligkeiten und Defizite der Kinder (Schüler) nicht gegeben. Keiner sagte, vor 10 Jahren, vor 20 Jahren oder 40 Jahren. Ziemlich präzise bemerken alle, vor 30 Jahren gab es alle diese Defizite und Auffälligkeiten unserer Kinder, die im ersten Teil meines Essays beschrieben wurden, noch nicht oder marginal“ (S. 38). Und wieder: keine Belege und Quellen dafür! Dabei geht es hier doch um DIE zentralste These des Autors, nach der früher vieles besser und heute alles so schlimm wie nie wäre.
Insofern fasse ich meine Grundkritik an dem Buch hier schon einmal als Zwischenstand wie folgt zusammen: Hüter arbeitet häufig unwissenschaftlich, unpräzise und tendiert zu Mutmaßungen oder der Verallgemeinerung von einzelnen Zeitungsberichten.
Ich komme jetzt zu einem weiteren Kritikpunkt: Hüter sucht sich Zahlen heraus, die sich schlimm anhören und setzt sie in der Folge nicht ins Verhältnis oder geht auf Trends ein. Ein Beispiel: Der Autor nannte ja wie oben erwähnt die Zahl von 95.000 Raufunfällen im Jahr 2005 (gemeldete Fälle von Unfällen und Frakturen an die Unfallversicherung auf Grund von Schülerraufereien). Ich selbst fand für das Jahr 2007 die absolute Zahl von 88.704 Raufunfällen („Achtung in der Schule – Unterrichtsmaterial zur Gewaltprävention“). Ich gehe insofern davon aus, dass die von Hüter genannte Zahl für 2005 ungefähr stimmt. Nun zeigt die Datenlage, dass seit Jahren sowohl die absoluten Zahlen an Raufunfälle, als auch die Zahlen pro 1.000 Schüler stetig rückläufig waren. So hat die Häufigkeit von „Raufunfällen“ je 1.000 versicherte/r Schüler/innen vom Höchstwert im Jahr 1999 (14,9) bis 2015 (8,7) um 41,7 % abgenommen (2018: Zur Entwicklung der Gewalt in Deutschland Schwerpunkte: Jugendliche und Flüchtlinge als Täter und Opfer, S. 21) Auf der Homepage der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen findet man auch eine eindrucksvolle Grafik dazu.
Noch nie war es bezogen auf Raufunfälle so sicher auf dem Schulhof wie heute! Hüter setzt dagegen im Verlauf des Buches noch einen obendrauf, indem er schreibt, dass Deutschland gemessen an der Einwohnerzahl mit (schwerer) Gewalt an Schulen führend sei (S. 296).
Noch ein Beispiel: Hüter geht auf Seite 19 auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen ein und stellt auf den ersten Blick schlimme Zahlen und Sachlagen fest. Auch hier stellt er keine Trends vor. Dagegen zeigen die Daten von dem Kriminologen Christian Pfeiffer und Kollegen: „Der Anteil Jugendlicher Raucher ist demnach seit 1997 kontinuierlich von 28,1 auf 7,8 % um fast drei Viertel gesunken. Zum Alkoholkonsum zeigt sich zunächst ein Aufwärts-, dann ein starker Abwärtstrend. 1997 gaben 14,6 % der Jugendlichen an, mindestens wöchentlich Alkohol zu trinken; dieser Wert steigt bis 2007 auf 21,6 % an, um anschließend auf 10,0 % zu sinken. Das Rauschtrinken, das umfasst, dass zu einer Trinkgelegenheit mindestens fünf alkoholische Getränke konsumiert werden, wird erst seit 2004 erfasst. Von 2007 bis 2015 ist der Anteil an Jugendlichen, die in den zurückliegenden 30 Tagen mindestens einmal Rauschtrinken praktiziert haben, von 25,5 auf 12,5 % gesunken, hat sich also innerhalb dieser kurzen Zeit halbiert“ (Zur Entwicklung der Gewalt in Deutschland Schwerpunkte: Jugendliche und Flüchtlinge als Täter und Opfer, S. 50) Im Jahr 2015 hatten wir also den bisher niedrigsten gemessen Wert von Rauchern, regelmäßigen Alkoholkonsumenten und Rauschtrinkern unter Jugendlichen in Deutschland überhaupt! Es steht bzgl. Rauschverhalten also so gut wie nie um die Jugend.
Es gibt diverse weitere positive Trends (deutlicher Rückgang der Jugendkriminalität z.B.) bzw. Belege dafür, dass die aktuelle Situation der Kinder in Deutschland nicht katastrophal ist, die ich hier Hüter weiter entgegenhalten könnte. Aber sparen wir uns das; ich verweise an dieser Stelle stattdessen gerne auf das Buch „Die Modernisierung der Seele: Kind-Familie-Gesellschaft“ von dem Soziologen und Entwicklungspsychologen Martin Dornes, der sehr fakten- und zahlenbasiert recherchiert und gearbeitet hat. Es wird deutlich, dass Hüters Bild von wegen „alles ist heute so schlecht wie nie“ sehr große Risse bekommt, wenn man sich seine Quellen und seine Herangehensweise genau anschaut.
Durch diese Feststellung bröckelt auch eine weitere These des Autors. Nämlich seine These, dass die Verschulung von Kindheit zu eben diesen Missständen (die bei genauer Betrachtung oft gar nicht so „miss“ sind) führen würde. Oder anders gesagt: Würden alle Kinder nur in ihren Familien sozialisiert, würde alles besser werden. Das an sich ist eine sehr vereinfachte Sicht auf die Welt. Sie blendet all die Gewalt und Demütigungen aus, die Kinder nachweisbar seit vielen Jahrhunderten in ihren Familien erlebten. Und bezogen auf heute blendet diese Sicht komplett die sehr heterogenen Familienverhältnisse aus. Viele Familien können ihren Kindern zu Hause gar keine Anregungen, kein Entdecken der Welt und keine Bildung bieten; aus zeitlichen, ökonomischen, intellektuellen, sprachlichen, krankheitsbedingten, kulturellen oder sonst wie gelagerten Umständen heraus. (Nicht jede Familie hat die Möglichkeiten und Mittel, die die Familie Stern hatte, auf die auch Hüter in seinem Buch gerne verweist. Der vielfach begabte André Stern ging nie zur Schule. Bei genauer Betrachtung ist der fehlende Schulbesuch aber gar nicht der zentrale Punkt, sondern das Umfeld, das seine Familie schuf bzw. hatte und die zugewandte Art dem Kind gegenüber.)
Die Schule ist DIE Chance für alle Kinder, die keine Bilderbuchfamilie haben und das sind nicht wenige. Die Schule ist auch DIE Chance, um Ungleichheit ein Stück weit zu bekämpfen. Die Schule ist auch eine wesentliche Möglichkeit für Kinder, heute überhaupt auf andere Kinder zu treffen. Bei der niedrigen Geburtenrate und überalterten Gesellschaft muss man Kinder in der Nachbarschaft schon manchmal mit der Lupe suchen und findet selbst dann oftmals keine Kinder (ich spreche da bezogen auf meine Familie aus Erfahrung).
All die Defizite, die es heute sicherlich an Schulen gibt, will ich nicht ausblenden. Viele Defizite sind mir bewusst, ich sehe aber auch die Fortschritte, die an Schulen passieren und passierten. Mir fehlten da von Michael Hüter Anregungen in die Richtung, wie man denn Schule besser machen könnte. Ein Zurück zur reinen Familiensozialisation und Abschaffung der Schulen wird den heutigen Verhältnissen nicht gerecht und ist keine Lösung.
Sein Blick auf Schule ist mir zudem zu schwarz-weiß, ohne jeden Grauton. So schreibt er beispielsweise an einer Stelle sein vernichtendes Urteil: „Die (staatliche) Pflicht-Regelschule für alle ist einer der gravierendsten gesamtgesellschaftlichen Probleme seit Jahrhunderten und die größte künftige Gefahr für den Fortbestand einer friedlichen, gerechten, humanen, gesunden, sozialen und gebildeten Gesellschaft und Gemeinschaft“ (S. 248). An anderer Stelle spricht er von dem Problem der „totalen Beschulung“ oder der „Eskalation der Schule und Erziehung“ (S. 273, 288). Außerdem differenziert er zu wenig zwischen den möglichen Auswirkungen einer Krippenbetreung von Säuglingen und Kleinkindern und dem Schulbesuch ab ca. dem 7. Lebensjahr (beides entwicklungspsychologisch betrachtet zwei komplett unterschiedliche Lebensphasen). Die „totale Beschulung“ ist für ihn schlicht das Dreigespann „Krippe, Kindergarten und Schule“ (S. 288).
Das gesamte Buch, um darauf zurück zu kommen, bleibt stets dem Bild treu, dass heute alles schlechter wäre: Zu viele Kaiserschnitte, zu viele Alleinerziehende, zu viele Scheidungen, zu viel Fremdbetreuung, zu viel Leistungsdruck, zu wenig Familie, zu wenig Vertrauen in die Kompetenzen von Kindern usw. Dem möchte ich detailliert gar nicht weiter entgegnen. Wenn man das Buch als Anklageschrift versteht, als Streitschrift, als große persönliche Aufregung und ja auch als Sorge um die heutigen Kinder, so soll man es meinetwegen lesen. Was das Buch nicht leistet, ist eine realistische und faktenbasierte Analyse der IST-Situation von Kindern und Jugendlichen. Der Autor differenziert auch zu wenig und beleuchtet die Dinge zu einseitig. Ein klarer Fluss oder konstruktive Anregungen sind ebenfalls nicht zu erkennen. Und summa summarum trieft das Buch nach meinem Geschmack einfach zu durchgehend von einer dunklen Sicht auf die heutige Welt.
Negative Aspekte zu beleuchten ist wichtig. Eine triefend dunkle Weltsicht ist dagegen mit Verlaub teils auch gefährlich, weil sie potentiell zum Einreißen alles Bestehenden aufruft. (Insofern verwundert es nicht, dass Hüter gern gesehener Interviewpartner bei Verschwörungsportalen wie KenFM ist.)
Ich muss gestehen, dass ich es sehr schade finde, in dem Buch keine für mich nützlichen Informationen gefunden zu haben. Der Titel an sich machte mich neugierig und versprach viel. Denn bei aller Kritik bin ich vom Grundsatz her in der Nähe von Hüter: Ich bin gegen zu viel Verschulung, gegen zu viel Wertigkeit von Schule, ich bin auch ein Gegner von Krippen für Kinder 0 bis 3 Jahre (würde aber gleichzeitig nicht die Eltern verteufeln, die ihre Kinder in Krippen geben), ich bin für mehr freie Zeit und freies Spiel von Kindern, ich bin gegen ein Zu-viel und ein Zu-früh von Fernsehen, Computerspielen + sozialen Netzwerken, für mehr Familie und für bessere Schulen und tolle Kitas. Ich bin aber – im Gegensatz zu Hüter wie mir scheint – für einen Prozess, für Veränderungen und Entwicklungen und auch Anpassungen, die auf Kreativität, Wissen und Forschung aufbauen. Und ich bin auch für einen komplexen Blick auf die Welt der Kinder heute in Deutschland und Europa, zu dem gehört, auch die vielen positiven Entwicklungen und Veränderungen anzuerkennen. Und schlussendlich: Ich bin nicht für ein Infragestellen vom gesamten System.
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1 Kommentar:
Michael Hüter durfte auch einen Vortrag bei der Leopoldina Gesellschaft halten, der auf youtube (https://www.youtube.com/watch?v=rp_7wS3XnPM&fbclid=IwAR3BUjb9hd74ZpXYMtdC9dsrAYWz6PBcHSDR4htJaiKZCio1jZYHPxBmcbw) zu sehen ist. Darin behauptet er derart viele Sachverhalte, die man schnell kritisch hinterfragen muss und kann, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Ich nehme zunächst heute nur einen Punkt. Hüter sagt "Bereits 1 % der Kinder in Deutschland haben Krebs". Die Krankheit sei auf dem Vormarsch. Die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt hingegen: "Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2000 Kinder an Krebs." https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/beratung-und-hilfe/kinderonkologie-was-hilft-kindern-mit-krebs-und.html
In Deutschland leben ca. 10,5 Mio Kinder. Wären 1 % an Krebs erkrankt, was Hüter behauptet, dann wären das ganze 105.000 betroffene Kinder. Hier kann etwas nicht stimmen.
Das Portal "Kinderkrebsinfo" von der Charité schreibt: "Im Kindes- und Jugendalter sind Krebserkrankungen sehr selten. Sie machen insgesamt nur 1 % aller Erkrankungen in dieser Altersgruppe aus." https://www.kinderkrebsinfo.de/erkrankungen/index_ger.html
1 % aller Erkrankungen, nicht 1 % aller Kinder!
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