
Es ist schon ca. 7 Jahre her Jahre, wo ich mich eine Zeit intensiv mit der Männerbewegung beschäftigt habe. Diese besteht ja aus mehreren Richtungen, die ich hier gar nicht aufzählen und besprechen möchte. Mir geht es hier jetzt um den Teil dieser Bewegung, die sich „Maskulisten“ nennen und die ich radikale Maskulisten nenne.
Meine Einstellung zu diesen Leuten ist seit damals: Es ist verschwendete Lebenszeit, sich mit ihren Texten zu befassen. Mann ärgert sich einfach nur, wenn mann so viel dumpfen Kram ließt.
Diese Bewegung verbreitet zunächst einmal einige Kernthesen und Ansätze, die ich durchaus für richtig und begrüßenswert halte. Z.B. die Forderung, dass männliche Opfererfahrungen (Männer werden nämlich häufiger Opfer von Gewalt, als Frauen, außer im Bereich der sexuellen Gewalt. Allerdings - das verschweigen die Maskulisten - sind auch die Täter mehrheitlich Männer, außer, wenn es um Gewalt gegen Kinder geht, da sind die Verhältnisse bei körperlicher Gewalt ausgeglichen) mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein gebracht werden müssen, dass es da mehr Hilfe gezielt auch für Jungen und Männer geben muss, dass Frauen häufiger als Täterinnen gegenüber Kinder auftreten, als dies allgemein wahrgenommen wird usw. usf. (Wobei Vorsicht geboten ist, wenn die Maskulisten Zahlen und Studien angeben, mann sollte sich da andere Quellen suchen.) Zusätzlich gibt es dann noch etliche andere Kernthesen der Maskulisten, die ich für höchst problematisch, verdreht und falsch halte, hier aber nicht besprechen kann.
Ihre Forderungen stehen dabei aber immer und grundsätzlich in Abgrenzung zum Feminismus und dabei speziell auch gegen die EMMA und Alice Schwarzer, die ihre Hauptfeindbilder sind. Frauen, speziell Feministinnen tauchen in den Texten der Maskulisten als deutliche Feindbilder auf, die es zu bekämpfen gilt. Der indirekte und direkte Frauenhass, der sich dort in den Texten zeigt, ist wirklich unerträglich und somit schwerlich zu lesen. Es werden also keine eigenen konstruktiven Ziele formuliert und den Frauen ihre Fortschritte und berechtigten Errungenschaften gelassen, sondern es kommt einem vor, wie auf einem Kindergeburtstag: Da ist eine Torte und die Jungs schreien und streiten darum, dass die Mädchen zu viel Torte hätten, dass sie sich verziehen sollen, weil jetzt die Zeit der Jungen ist, die Zeit, Torte zu essen. Zu diesem Kindergeburtstag gehört dann auch, dass mann sich verabredet, z.B. Mädchenpartys zu stürmen…äh feministische Internetforen zu torpedieren. Und dieser Kindergeburtstag ist denn auch der Grund dafür, warum ich dazu etwas schreiben möchte. Denn mir scheinen diese hasserfüllten, zum Teil auch sehr irrationalen Texte der Maskulisten viel mit deren Kindheit zu tun zu haben.
Damals las ich eine Homepage eines Maskulisten (die ich nicht mehr benennen könnte). Er vertrat die üblichen Gedanken, verwies auf die üblichen Links und maskulinen Bücher. Er schrieb aber auch etwas über sich und seine Kindheit. Diese war geprägt von Misshandlungen und Bestrafungen seitens seiner Mutter. Damals traute ich erst meinen Augen kaum. Die Verbindung zu seinen hasserfüllten Texten über Frauen und die eigene Misshandlungsgeschichte waren so offenkundig, dass es fast absurd schien, wie er seine Homepage betrieb und gestaltete. Verständlich wird dies, wenn mann darum weiß, dass Gefühle von misshandelten Kindern abgespalten werden. Später können sich die Männer dann ggf. noch sachlich daran erinnern, dass sie Schläge bekamen, was sie dabei fühlten, wissen sie nicht mehr. Die hasserfüllten Gefühle treiben dann aber ihr Unwesen auch weiterhin. In diesem Fall wurde der Hass komplett auf den Feminismus projiziert: „Die Feminstinnen hassen uns Männer, also müssen wir uns ihnen entgegenstellen und sie zurückdrängen.“
Damals hatte ich auch eine gewisse Zeit mit einem männerbewegten Mann zu tun. Er war kein Maskulist per Selbstdefinition, trotzdem kamen bei ihm immer wieder irrationale Gedanken und auch ein sehr verächtliches Frauenbild durch. Frauen waren für ihn grundsätzlich böse. Er selbst hatte vor allem schweren emotionalen Missbrauch und Körperstrafen seitens seiner Mutter erlebt und konnte sich an viele Details aus seiner Kindheit überhaupt nicht mehr erinnern. Das sind zwei Erfahrungen, die mann sicher nicht verallgemeinern kann. Trotzdem regen sie an, sich da weiter Gedanken zu machen und ich habe sie immer im Hinterkopf, wenn es um die Maskulisten geht.
Aus einem aktuellen Anlass heraus, habe ich dann kürzlich einfach mal wieder etwas zum Thema gegoogelt, (obwohl ich mich ja eigentlich nicht mehr mit diesen Leuten beschäftigen wollte, habe ich eine komplette Stunde dafür geopfert...). Bei den ersten Suchergebnissen fiel mir gleich das Bild der Medusa entgegen. Mehr noch, auf bekannten Homepages und Blogs der Maskulisten prangt das Bild des Perseus, in der Hand hält er den abgeschlagenen Kopf der Medusa. Manche Maskulistenblogs haben in ihrem Blognamen sogar gleich das Wort Perseus mit aufgenommen. Ein Titel eines bekannten Maskulistenbuches enthält ebenfalls das Wort Medusa. In einem entsprechenden Internetforum nutzt ein Schreiberling das Bild des Perseus als Avatar. In einem anderen Internetforum werden weibliche Gender-Professorinnen als „Medusaköpfe“ bezeichnet; eine Ehefrau, deren Mann laut Gerichtsbeschluss keinen Unterhalt zahlen braucht (wie er stolz berichtet) ist ebenfalls die „Medusa“; in einer Einladung zur „Online-Konferenz der Maskulisten“ heißt der Server "Maskulisten", das Passwort "medusa“, wie berichtet wird; ein Teil der Männerbewegung, der mit dem Feminismus sympathisiere sei blind „für die schreckliche Gestalt der Großen Mutter, der Medusa.“ bzw. dieser verfallen, da diese Männer „das Männliche“ aus ihrem Weltbild gelöscht hätten. Und folgende einzelnen Zitate möchte ich hier komplett anbringen: "
Eine Sache sei noch zwingend zu erwähnen. Bei all unserem Tun und Handeln braucht man aussagekräftige und klare Symbole, mit denen sich andere identifizieren können. Perseus mit dem Haupt der Medusa wurde schon mal als Symbol vorgeschlagen, was ich ausgezeichnet fand, u.a. auch da eine gewisse Radikalität dem ganzen zu Grunde liegt: der rücksichtslosen und restlosen Auslöschung des Feminismus.“ Und „
Perseus - und das abgeschlagene Haupt der Medusa. Ich träum gerade davon, daß in 5 Jahren ebensoviele Leute mit Stickern/Autoaufklebern mit diesem Symbol drauf - zu sehen sein werden, wie damals "Atomkraft-nein danke"-Sticker/Aufkleber. Vielleicht ja auch mit Schriftzug: Feminismus? Nein Danke! Oder das Symbol (Perseus und das Haupt der Medusa).“ und „
Es ist psychisch fast unmöglich, das ganze Ausmaß und die Obszönität des Grauens dieser Ideologie (Anmerk. gemeint ist der Feminismus) konstant im Bewußtsein zu halten, denn sie ist derart furchtbar, daß man, der Medusa ins Antlitz blickend, zu Tode erstarrt und buchstäblich nicht mehr vor sich liegen sieht, was man sieht.“ Medusa scheint es den Maskulisten wirklich angetan zu haben.
Zum letzten Zitat möchte ich noch etwas einbringen. Es macht Sinn, hier einmal das Wort „Mutter“ einzusetzen. Das liest sich dann wie folgt:
„
Es ist psychisch fast unmöglich, das ganze Ausmaß und die Obszönität des Grauens dessen, was meine Mutter mir antat, konstant im Bewußtsein zu halten, denn sie ist derart furchtbar, daß man, der eigenen Mutter ins Antlitz blickend, zu Tode erstarrt und buchstäblich nicht mehr vor sich liegen sieht, was man sieht.“ Der ganze Schrecken des inneren Kindes wird hier deutlich, der hier von dieser Person vermutlich einst real erlebt wurde und der sich jetzt in Wortsilben und Bildern wiederaufführt.
Die Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin Barbara Diepold beschreibt bildlich die innere Welt schwer traumatisierter Kinder. Hier fiel mir erstmals das Bild der Medusa in diesem Zusammenhang auf: „
Die innere Welt traumatisierter Kinder ist so, wie Hieronymus Bosch sie gemalt und Dante sie in seinem „Inferno“ beschrieben hat, oder der Mythos der Medusa sie erzählt: Gespenster und Geister, brennendes Feuer, Eiseskälte, Leichenstarre, von Kopf bis Fuss gespaltene Menschen, deren Fragmente sich zu ganzen Menschen zusammensetzen, Menschenleere und Einsamkeit, Spiele mit Leichenteilen, Unfälle und mörderische Aggressivität“ (Diepold, B. 1998: Schwere Traumatisierungen in den ersten Lebensjahren. In: Endres, M. / Biermann, G. (Hrsg.): Traumatisierung in Kindheit und Jugend. Reinhardt Verlag, München., S. 136f) Hellhörig machte mich dann auch, dass über Adolf Hitler berichtete wird, er hätte das Bild der Medusa an seinen Wänden hängen gehabt und gesagt: „Diese Augen! Es sind die Augen meiner Mutter!“ (
deMause, 2005, S. 154)
In der Psychoanalyse ist das Bild der Medusa oft ein Hinweis auf die eigene Mutter. Die Mutter kann Nahrung, Wärme und Liebe geben, aber sie kann diese auch entziehen und damit existenzielle Ängste auslösen. In einem – eigentlich gegenüber der Psychoanalyse sehr kritisch gemeinten Artikel – schreibt eine taz Autorin passend: „
Die verdrängte, mächtige Mutter bleibt aber nun, wie alles Verdrängte, im Unbewussten aktiv. Als die böse Frau tritt diese Figur in Märchen und Fantasien wieder auf: von der Sphinx über Medusa und diverse Hexen- und Feenfigurenbis hin zur heutigen Form der schrecklichen Verderberin, der Emanze, die die ganze schöne Gesellschaft mit ihren unmäßigen Forderungen durcheinander bringt und die Männer - na was wohl? - am liebsten kastrieren würde.“ (vgl.
http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/22/a0252)
Um die Medusa herum finden sich viele gefährliche Schlangen. „
Beinhalten Träume Riesenschlangen, also Würgeschlangen, ist die Bedeutung häufig die einer "fesselnden und erdrückenden Umarmung", wie sie z.B. eine besitzdenkende, nicht loslassende Mutter ausüben kann.“ (
http://www.traumdeutung-lebensberatung.de/traumsymbole-traumsymbol-schlange.html)
Die Schlangen erinnern vielleicht auch etwas an die Nabelschnur des Säuglings. Wieder etwas, was mit Mutter und Kind zu tun hat. Die Enthauptung der Medusa ist übrigens auch die Einleitung einer Geburt. Aus ihrem Hals werden ihre Kinder Pegasus und Chrysaor geboren, im Augenblick des Todes sozusagen „entbunden". Tod und Wiedergeburt ist etwas, das vor allem auch in psychohistorischen Arbeiten bzgl. kriegerischen Verhaltens behandelt wird. Durch den Tod eines anderen, „fühle ich mich wiedergeboren“. Die Ursachen dafür sehen die PsychohistorikerInnen in destruktiven, von Gewalt bestimmten Kindheitserfahrungen. „Die Feministinnen sollen sterben, damit wir leben können.“ Könnte ein Teil der Fantasie sein, die Maskulisten ausleben. Und darin ist dann auch die Rachefantasie des Kindes enthalten: "Meine Mutter muss sterben, damit ich endlich leben kann."
Auch manche Maskulisten selbst scheinen sehr klar die Mutter in der Medusa zu erkennen. Geradezu entzückt beschreibt ein Leser in seinem Kommentar einer bekannten Maskulisten Homepage: „
Was ich dir sagen will: die Perseus-Figur (Brunnenfigur von B.Cellini), die du abgebildet hast, hat für mich... eine besondere Bedeutung.“ Ein Buch, das der Leser erinnert, beschreibt die antiken Mythen und „d
ie Befreiung des Helden aus der Abhängigkeit von der Großen Mutter; die verschiedenen Stufen des Heldenkampfes, d.h. der Muttertötung oder Tötung des Drachens (…) Die Perseus-Gestalt wurde mir besonders sympathisch; und als ihre Verkörperung besonders die Brunnenfigur des Cellini.“
Ein anderer Maskulist schrieb in seinem Blog: "
Vor einigen Wochen lief der Film "Clash of the Titans" in unseren Kinos an. Da die Hauptfigur kein Anderer als Perseus höchstpersönlich ist, war der Film für mich als Maskulist natürlich Pflicht. Ich war positiv überrascht. Vor allem der Kampf des Perseus gegen die Medusa ist eindrucksvoll inszeniert und übte eine starke Faszination auf mich aus." Wie emotional der Kampf des Perseus gegen die Medusa (Mutter) besetzt ist, wird hier deutlich.
Trotz etwas komplizierter Sprache finde ich auch folgendes Zitat erhellend:
„
Man kann sagen, daß die Tat des Perseus darum von historischer Symbolkraft war, weil er die Macht des bösen Blicks gebrochen hat. Seligmann (1910/1922) hat die fast ubiquitäre Verbreitung des bösen Blicks beschrieben, dessen Bedrohlichkeit mit dem Sieg des Perseus natürlich nicht vorbei war, sondern bis heute anhält. Es scheint zu den kulturellen Urerfahrungen zu gehören, daß der Mensch sich dem Blick unterworfen erlebt. Die Psychoanalyse, die sich mit primären Spuren der Bildung des Selbst beschäftigt (Lacan, Kohut, Miller u.a.), hat die Bedeutung der Spiegelung des Infans durch den Anderen, also zumeist die Mutter, herausgearbeitet. Wenn Kohut vom "Glanz im Auge der Mutter" spricht, worin sich das Kind spiegelt und so, als gespiegeltes, sich identifiziert, erhellt daraus umgekehrt auch, was es heißt, einem kalten unemphatischen, nicht annehmenden Blick ausgesetzt zu sein. Ich bin primär der, der im Blick des anderen sich gegeben ist. Aufbau oder Fragmentierung des Selbst sind Funktionen der Blickqualitäten, die für den Blickunterworfenen lebenswichtig sind. Verwerfen oder Annehmen sind grundlegende Blickgebärden, in deren Matrix Subjekte sich identifizieren lernen. Natürlich ist in der Psychoanalyse mit der Verschränkung der Blicke mehr gemeint als das, was zwischen den Augen von Mutter und Kind sich abspielt. Der Blick ist Signifikant für die atmosphärische Tönung der Gesamtbeziehung. Der Blick aber, wußte man schon in der Antike, ist Träger eben von Atmosphären.“ (
http://www.culture.hu-berlin.de/hb/static/archiv/volltexte/texte/natsub/sinne.html)
PsychologInnen sprechen vom „Tanz der Augen“ zwischen Eltern und Kind. Der liebevolle, anerkennende Blick ist vor allem für den Säugling von ungeheurer Bedeutung für seine Entwicklung. Fehlt dieser Blick, ist der Blick vielleicht sogar kalt und grausam, erlebt das Kind kein Echo im Blick, dann wird das schon vom Säugling als massive Bedrohung empfunden und das hat erhebliche negative Folgen für die weitere Entwicklung.
Wie aber war nun die Kindheit der radikalen Maskulisten? Haben sie den „toten, bösen Blick“ ihrer Mutter und ihres Vaters gesehen? Ich schreibe hier jetzt bewusst auch vom Vater, denn ich möchte dies nicht nur auf die Mutter reduzieren. Wenn eine Mutter kalt und ablehnend ist, dann könnte der Vater vieles ausgleichen (und umgekehrt), wenn er ein liebevolles Verhältnis zum Kind aufbaut. War der Vater dagegen emotional und physisch abwesend, dann trägt er dadurch natürlich auch seinen Teil bei. Da diese Abwesenheit sehr oft in unserer Gesellschaft vorkommt, beziehen sich die Rachegedanken der Maskulisten wohl in der Tat eher auf den Elternpart, der zumindest noch da war: Die Mutter. Hätten sie einen "ausgleichenden Vater" erlebt, würden sie wohl kaum so hassen können. Ein positives Männerbild fehlt, da kein positiver Vater und Vorbild zur Verfügung stand.
Mir scheint es wirklich so zu sein, als ob die Maskulisten im Blick der Medusa ihre destruktive Mutter wiedererkennen. Ihren Hass lassen sie jetzt – emotional blind wie sie sind - stellvertretend an den Feministinnen aus. Sie wollen blind bleiben, also kann mann ihnen nur mit Kritik und Grenzen setzten entgegnen. Für rationale Argumente sind die Maskulisten nicht zugänglich, da sie hassen wollen und den Hass brauchen. Mann sollte sich über ihren Kindergeburtstagskram allerdings nicht zu arg ärgern, gerade wenn mann auch darum weiß, dass es eben das Verhalten von emotionalen Kindern ist. Denn das ist ja genau das, was sie brauchen, eine ärgerliche, schockierte, ggf. feindliche Gegenreaktion. Insofern wünsche ich den Maskulisten, dass sie daran arbeiten, erwachsen zu werden und ihre eigene Torte backen. Viel Glück dabei! Vielleicht beschäftige ich mich dann in weiteren 7 Jahren noch mal für eine Stunde mit Euch und schaue, ob ihr da weitergekommen seid.
siehe ergänzend auch:
-
Medusas Kinder in der Antike-
mögliche Ursachen von FrauenhassP.S.
Der Ausweg aus diesem Hass wäre für die Maskulisten, dass sie sich dem „Bösen Blick“ der Mutter / des abwesenden Vaters stellen. Für das Kind von einst wäre dieser Blick (psychisch) tödlich gewesen, hätte das Kind geradeaus geschaut und bewusst gesehen, dass es nicht geliebt, sondern gehasst / abgelehnt wurde. Die damaligen Ängste kommen also in der Tat Todesängsten gleich. Wenn mann so einige Texte und Beiträge der Maskulisten liest, dann entdeckt man hinter der hasserfüllten Fassade sehr oft pure Angst vor „den Feministinnen“ (den „feministischen Monstern“), ja geradezu Todesangst. Heute könnten diese Männer der alten Angst direkt ins Angesicht schauen, ohne befürchten zu müssen, zu sterben oder zu versteinern, denn sie sind ihren Eltern nicht mehr als Kinder ausgeliefert und von diesen existenziell abhängig. Der “verspiegelte Schild“, der in der Sage Perseus vor dem direkten Blick der Medusa schützte, könnte in der heutigen Zeit ein Psychotherapeut sein, der einen geschützten Rahmen bieten kann, damit diese Männer sich dem Blick stellen können. Dass Maskulisten irgendwann diesen Weg wählen, halte ich zwar für notwendig, allerdings auch für sehr unwahrscheinlich.