In dem Radiobeitrag "Machtkampf vor und hinter den Kulissen. Iran vor den Präsidentschaftswahlen" im Deutschlandfunk (13.06.2013, von Reinhard Baumgarten) wurde gestern die politische Situation und die anstehende Präsidentschaftswahl im Iran besprochen. Am Ende des Beitrages wird ein Großhändler aus Teheran zitiert:
"Wir sind gezwungen, auf unseren Führer zu hören. Und wir dürfen auf keinen anderen hören. Es ist wie in einer Familie. Er ist unser Vater, und wir müssen auf unseren Vater hören, auch wenn der Vater falsch liegen sollte." Und der Autor des Beitrage kommentiert noch: „Darüber, dass der Vater falsch liegen könnte, wird in der Islamischen Republik nicht öffentlich diskutiert.“
Mit dem o.g. Zitat wird überdeutlich, warum sich Diktaturen halten können. Menschen leben oftmals auch politisch das, was sie als Kind erlebt haben. Wenn der Vater im Iran in den Familien eine absolute nicht zu hinterfragende Autorität darstellt, dann hat dies auch Auswirkungen auf das spätere politische Verhalten. Umgekehrt ist es wahrscheinlich, dass die bestehenden politischen Strukturen um so mehr hinterfragt und kritisiert werden, je mehr sich auch die Familienatmosphäre demokratisiert und entspannt. Letzteres wird wie überall auf der Welt ein stetiger Entwicklungsprozess auch im Iran sein. Und das wird Folgen haben.
Freitag, 14. Juni 2013
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