„Schallende Ohrfeigen für deutsche Spitzensozis“, auf diesen Titel der Schweizer Handelszeitung wies mich kürzlich ein Leser hin. Diese „Prügelsprache“ in Medienkommentaren bzgl. politischer Ereignisse wie in diesem Fall zum SPD Parteitag in Leipzig ist keine Seltenheit, sondern taucht immer wieder auf. (Ich habe darüber bereits hier ausführlich geschrieben) Im aktuellen Fall fällt allerdings doch die Häufigkeit der entsprechenden Wortwahl auf. Einige Beispiele:
„Wer wird abgewatscht?“ schrieb die ZEIT fragend am 15.11. bereits kurz vor der Wahl der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden
„Ohrfeige für SPD-Generalsekretärin Nahles“ titelte der Focus.
In diesem Stile geht es weiter:
„Ohrfeige für die Führungsriege“ (MDR)
„Schallende Ohrfeige für Andrea Nahles auf SPD-Parteitag“ (Der Westen)
„Schallende Ohrfeige für SPD-Spitze“ (Rhein-Zeitung)
„Ohrfeige für SPD-Spitzen“ (tagesschau)
„Sigmar Gabriel in Leipzig abgewatscht“ (BZ-Berlin)
„Andrea Nahles und Olaf Scholz wurden gestern von den Delegierten des SPD-Parteitags geradezu abgewatscht“ (Weser-Kurier, im Bilduntertitel),
„Wahlklatsche für Partei-Spitze„ (Bild, im bilduntertitel)
„Watsche für Gabriel bei Wiederwahl zum Parteichef“ (NWZ-Online)
„Die Delegierten watschen alle ab“ (Welt)
"SPD-Parteitag: Klatsche für Hannelore Kraft" (express.de)
Dies sind nur einige Beispiele, ich habe noch weit mehr gefunden.
Mensch erkennt deutlich die "schallenden" Nachwirkungen der Prügel gegen die füheren Generationen. Unreflektiert wird die Prügelsprache gegenüber dem Kind in die bildliche politisch-journalistsiche Sprache übernommen.
Samstag, 16. November 2013
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen