Willi Voss arbeitete einst eng mit der PLO zusammen; er war "Komplize palästinischer Terroristen", wie der SPIEGEL schreibt. In die Enge getrieben wechselte er zur CIA und verriet wichtige Informationen u.a. über geplante Anschläge der PLO. Heute schreibt der 68jährige u.a. Bücher, früher auch Drehbücher u.a. für den „Tatort“ und auch ein Buch über sein Leben, was der Auslöser für den SPIEGEL Bericht war. Daher der SPIEGEL (31.12.2012; Nr. 1/2013) Artikel-Titel: „Ein Mann, drei Leben“ . Genauer gesagt waren es wohl eher vier Leben, denn vor seiner PLO Zeit war er ein Kleinkrimineller, Mitglied einer „Halbstarken-Clique“ im Ruhgebiet, worauf ein Jahr Jugendstrafe ohne Bewährung folgte. Durch Begegnungen kam er über Umwege zur PLO.
„Ich war ein verlorener Hund. Einer, der so oft getreten worden war, dass er zurückbeißen wollte, egal wie.“, wird Voss zitiert. „Hätte ich damals Andreas Baader getroffen, wäre ich vermutlich bei der Roten Armee Fraktion gelandet.“ Seine Kindheit sei von Gewalt, sexuellem Missbrauch und anderen Demütigungen geprägt gewesen, schreibt der SPIEGEL weiter. „Ich habe als Kind immer wieder Zustände absoluter Ohnmacht kennengelernt. Etwas, dass blanke Mordlust in mir ausgelöst hat, tiefste Scham und ein Gefühl, als sei ich das Wertloseste, dass es auf dieser Welt gibt.“, sagte Voss.
Ein interessantes Interview mit Voss kann mensch hier lesen, darin beschreibt er u.a., was ihn an der PLO fasziniert hat. Voss hat sich längst vom Terrorismus distanziert. Über ihn als Person weiß ich zu wenig, als dass ich mir hier weitere Anmerkungen erlauben könnte. Ich denke, dass er selbst im SPIEGEL Interview genug darüber gesagt hat, was in der Tiefe seinen Lebensweg bestimmt hat.
Freitag, 25. Januar 2013
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