Der  Bericht „Child poverty in perspective: An overview of child well-being in rich  countries“des UNICEF-Forschungsinstituts Innocenti aus  dem Jahr 2007 liegt vor. 
Deutsche  Zusammenfassung hier: http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/presse/fotomaterial/Kinderarmut/StudieD.pdf
Erfasst  wurden folgende Dimensionen, um die Lebenssituation von Kindern beurteilen und  vergleichen zu können:
 
1.  Materielle Situation
1  a Relative Einkommensarmut
1  b Arbeitslosigkeit der Eltern
1  c Mangelsituationen
 
2.  Gesundheit
2  a Säuglingssterblichkeit und Geburtsgewicht
2  b Anteil geimpfter Kinder
2  c Unfälle und Verletzungen
 
3.  Bildung
3  a Schulisches Leistungsvermögen
mit  15 Jahren
3  b Besuch weiterführender Schulen
3 c Übergang in die Arbeitswelt
 
4.  Beziehungen zu Eltern und
Gleichaltrigen
4  a Familienstruktur
4  b Familienalltag
4  c Beziehungen zu Gleichaltrigen
 
5.  Lebensweise und Risiken
5  a Gesunde Lebensweise
5  b Risikoreiches Verhalten
5  c Erfahrungen mit Gewalt
 
6.  Eigene Einschätzung der Kinder
und  Jugendlichen
6  a Eigene Gesundheit
6  b Situation in der Schule
6 c allgemeine Zufriedenheit
 
Deutschland  liegt im Ergebnis auf Rang  11. Besonders schlecht schneiden Großbritannien (letzter Platz Nr. 21) und die USA (vorletzter Platz Nr. 20) ab.
Es ist schon interessant, dass ein Land wie die USA, welches in den letzten 8 Jahren unter Bush erheblich den Weltfrieden gefährdet und gleichzeitig die eigene Gesellschaft herunter gewirtschaftet hat, ganz hinten im Ranking um die Sorge für Kinder steht. Ich kenne nicht die Zahlen aus den Jahren vor Bush. Zwei gedankliche Richtungen gehen mir hier aber durch den Kopf:
Erstens scheinen Regierungen, die in erheblicher Weise destruktiv und kriegerisch agieren, immer auch unfähig oder besser gesagt unwillig, sich der Sorge um die eigenen Kinder anzunehmen. Was wiederum die Vermutung nahe legt (gerade auch wenn man sich mit Thesen von Lloyd deMause auseinandersetzt), dass sie es in Ihrer eigenen Kindheit nicht anders erfahren haben und die kollektive Vernachlässigung von Kindern auf Grund unbewusster Prozesse geschieht. Zweitens ist immer auch die Frage, in wie weit eine  kollektive schlechte Versorgung von Kindern wiederum dazu beiträgt, dass eine Gesellschaft sich destruktiv-kriegerisch entwickelt. Das immer auch andere Faktoren mit in entsprechende Gesellschaftsanalysen einbezogen werden müssen, versteht sich. Nur warum werden solche naheliegenden Zusammenhänge wie oben beschrieben in der Öffentlichkeit kaum oder eher nie dargestellt?
